Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Ölpreis konnte am Mittwoch seine Zugewinne ausbauen, da der zunehmende Optimismus über eine Erholung der chinesischen Nachfrage die Befürchtungen über eine globale Konjunkturabschwächung im laufenden Jahr weitgehend ausglich. Aktuell rückt jetzt der Monatsbericht der IEA in den Fokus.
Die Organisation der erdölexportierenden Länder (OPEC) erklärte am Dienstag in ihrem Monatsbericht, dass die Wiederherstellung der vollen chinesischen Wirtschaftsaktivitäten in diesem Jahr zu einem starken Anstieg der Rohölnachfrage führen wird. Die Organisation beließ ihre Prognose für die weltweite Ölnachfrage jedoch unverändert bei einem Anstieg von 2,22 Millionen Barrel pro Tag.
Das Hauptaugenmerk liegt nun auf dem Monatsbericht der Internationalen Energieagentur (IEA), der im Laufe des Tages veröffentlicht wird.
Die Rohölmärkte schlossen am Dienstag nach dem OPEC-Bericht höher. Unterstützung kam auch von Daten, die zeigten, dass die chinesische Wirtschaft im 4. Quartal 2022 stärker als erwartet gewachsen ist. Während das Wirtschaftswachstum beim weltgrößten Ölimporteur 2022 immer noch deutlich unter dem des Vorjahres lag, setzen die Märkte darauf, dass die weitgehende Abschaffung der Coronamaßnahmen im Land letztendlich zu einer starken Erholung führen wird.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl kletterte um 0,9 % nach oben auf 86,70 USD pro Barrel. Das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate WTI verteuerte sich um ganze 1,2 % und notierte bei 81,44 USD. Beide Kontrakte legten gestern in einer Rallye kurz vor Börsenschluss um mehr als 2 % zu.
Frühindikatoren für den Straßen- und Luftverkehr in China zeigen eine deutliche Belebung der Aktivitäten nach der Aufhebung der meisten Coronamaßnahmen. Seit Anfang Januar ist das Reich der Mitte zudem zum ersten Mal seit drei Jahren wieder für internationale Besucher geöffnet. Dies stellt eine klare Abkehr von der wirtschaftlich schädlichen Null-Covid-Politik dar.
Die Märkte sind jedoch nach wie vor unsicher, ob sich die chinesische Wirtschaft in diesem Jahr erholen wird, zumal das Land mit dem bisher schlimmsten Coronaausbruch zu kämpfen hat.
Die Befürchtung einer globalen Rezession für 2023 hat ebenfalls dafür gesorgt, dass die Gewinne an den Rohölmärkten begrenzt blieben.
Ein besonderes Augenmerk liegt in dieser Woche auch auf einer Reihe von Wirtschaftsindikatoren aus den USA, der Eurozone, Großbritannien und Japan. Die im Laufe des Mittwochs anstehenden Daten zu den Einzelhandelsumsätzen und der Industrieproduktion in den USA werden für die Märkte von besonderer Bedeutung sein. Viele Marktteilnehmer erhoffen sich von ihnen Einblicke in die Produktionstätigkeit und die Verbraucherstärke. Beides sind wichtige Triebkräfte der US-Rohölnachfrage.
Der Dollar konnte sich im bisherigen Wochenverlauf ebenfalls leicht erholen und entfernte sich von seinem 7-Monats-Tief.