von Gina Lee
Investing.com – Der Goldpreis gab am Dienstagmorgen in Asien ab und blieb in der Nähe seines Einwochentiefs vom Vortag. Für das gelbe Metall dürfte der Juni der schlechteste Monat seit 2016 werden. Ein stärkerer Dollar und die Sorge, ob die Federal Reserve den Geldhahn früher als erwartet zudrehen könnte, belasteten den Preis des Edelmetalls zusätzlich.
US-Gold-Futures wurden gegen 06:18 MEZ um 0,37% tiefer zu 1.774,15 USD gehandelt, nachdem sie am Montag auf ihren niedrigsten Stand seit dem 21. Juni gefallen waren.
Die Verwirrung über den geldpolitischen Ausblick der Fed bleibt bestehen, nachdem die Zentralbank vor fast zwei Wochen mit einer plötzlichen Wende in ihrer jüngsten geldpolitischen Entscheidung die Anleger verschreckt hatte. Dies hat wiederum zu dem lustlosen Handel auf dem Goldmarkt beigetragen, so Edward Meir, Analyst von ED&F Man Capital Markets.
Einige Fed-Vertreter hielten an diesem falkenhaften Ton fest, wie der Präsident der Fed Bank of Richmond Thomas Barkin, der sagte, die Zentralbank habe "erhebliche weitere Fortschritte" in Richtung ihres Inflationsziels gemacht, um mit der Reduzierung der Anleihekäufe zu beginnen.
Der Dollar, der sich normalerweise entgegengesetzt zu Gold bewegt, befand sich nur knapp unter seinem Zweimonatshoch vom Montag.
Allerdings "dürfte der Dollar wieder schwächer werden, weil an der Zinsfront für mindestens weitere 18 Monate bis zwei Jahre nichts passieren wird", sagte Meir.
Auch andere Investoren erwarten, dass Gold seinen Abwärtspfad weiter fortsetzt.
"Obwohl sich Gold vor zwei Wochen von einem Ausverkauf erholt hatte, wird es weiterhin unter seiner gleitenden 100-Tage-Linie gehandelt“, schrieb OCBC in einer Mitteilung.
"Wir gehen davon aus, dass Gold seinen Abwärtstrend in dieser Woche wieder aufnehmen wird. Denn sowohl die Unternehmen als auch die Märkte befassen sich weiterhin mit der Aussicht auf eine geldpolitische Straffung durch die Fed", war weiter zu lesen.
Einigen am Markt ist der Optimismus jedoch noch nicht verloren gegangen.
"Der Goldpreis findet allmählich Unterstützung bei 1.775 US-Dollar ... wir sehen langsam, dass Investoren bei diesen niedrigeren Preisen wieder in Metalle investieren, da die Wende der Fed zu einer strafferen Geldpolitik wohl eingepreist ist", sagte John Feeney, Business Development Manager bei Guardian Gold Australia, gegenüber Bloomberg.
Unter den anderen Edelmetallen fielen Silber um 0,4%, Palladium um 0,2% und Platin um 0,1%.