Investing.com – Für den Goldpreis ging es am Freitag bisher in keine bestimmte Richtung. Dennoch schließt das gelbe Edelmetall die Handelswoche mit der schlechtesten Entwicklung seit Januar ab. Auch für Kupfer ging es nach unten, da die große Zinserhöhung seitens der Bank of England sowie hawkishe Signale der Fed die Befürchtungen vor einer strengeren Geldpolitik weiter befeuert haben.
Aktuell wird Gold auf einem 3-Monats-Tief gehandelt, nachdem das Edelmetall im letzten Monat endlich aus seiner engen Handelsspanne ausbrechen konnte.
Der Goldpreis wird aktuell kaum verändert bei 1.913,51 USD je Feinunze gehandelt, während der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelte Gold-Future ebenfalls kaum verändert bei 1.922,00 USD je Feinunze notiert. Beide Instrumente dürften die Handelswoche mit einem Minus von fast 2,5 % abschließen. Das wäre der höchste Wochenverlust seit Ende Januar.
BoE-Zinsanhebung und Fed-Zinsausblick setzen Gold unter Druck
Ursachen für das aktuell schlechte Abschneiden von Gold dürften vor allem die Zinserhöhung der BoE sowie die hawkishen Aussichten der Fed sein. Die höher als erwartet ausgefallene Zinsanhebung um 50 Basispunkte durch die Bank of England hat die Anleger in Scharen von Gold ferngehalten. Zudem sorgt die weiterhin hohe Inflation in Großbritannien dafür, dass die BoE möglicherweise weitere Erhöhungen im weiteren Jahresverlauf durchführen wird.
Und auch die Aussagen von Fed-Präsident Jerome Powell bei seiner Anhörung vor dem US-Kongress sorgten dafür, dass der Goldpreis weiter unter Druck geraten ist. Powell hatte gestern bekräftigt, dass die US-Notenbank die Zinsen in diesem Jahr noch mindestens zwei Mal erhöhen könnte.
Die Aussicht auf steigende Zinssätze verheißt nichts Gutes für Gold, da sie die Opportunitätskosten für das Halten zinsloser Assets in die Höhe treiben.
Die Märkte gehen derzeit davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung durch die Fed im Juli bei über 70 % liegt. Viele Anleger haben ihre Wetten auf fallende Zinsen noch in diesem Jahr bereits aufgegeben.
Heute werden erneut eine Reihe von Rednern der Fed mögliche weitere Hinweise auf die Pläne der Fed für Zinserhöhungen geben.
Andere Edelmetalle verzeichneten ähnliche Verluste wie Gold, wobei Platin und Silber im Wochenverlauf um 6,5 % bzw. 8,1 % nachgaben.
Kupfer gibt Gewinne ab
Bei den Industriemetallen fielen die Kupferpreise am Freitag, wodurch sich die Verluste vom Vortag kräftig ausgeweitet haben. Das wichtige Industriemetall gab alle am Vortag erzielten Zugewinne wieder ab.
Die hawkishen Signale großer Zentralbanken schüren die Sorge vor einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in diesem Jahr, was für Kupfer ein schlechtes Zeichen ist.
Der Kupfer-Future verlor 0,5 % auf 3,8695 USD pro Pfund.
Eine Zinssenkung beim Hauptimporteur China sorgte nur für begrenzten Auftrieb für das Industriemetall, das nun in dieser Woche mit 0,5 % im Minus liegt.