von Robert Zach
Investing.com - Anleger müssen sich weiter auf raue See am Aktienmarkt einstellen. Nach der gestrigen Meldung aus China, wonach das Land die Ausfuhr seltener Erden in die USA beschränken wolle, rutschte die Wall Street ab. Das würde sowohl die US-amerikanische Hochtechnologie als auch die US-Rüstungsindustrie stark treffen.
Aber auch die Furcht vor einer globalen Wachstumsabkühlung belastet die Wall Street in dieser Woche, nachdem der weltgrößte Stahlkonzern ArcelorMittal (AS:MT) wegen der schwachen Nachfrage die Stahlproduktion in Europa zum zweiten Mal in diesem Monat zurückfuhr.
Der Dow Jones ist zur US-Börseneröffnung am Mittwoch um 0,74 Prozent abgerutscht. Für den marktbreiteren S&P 500 ist es um 0,66 Prozent nach unten auf 2.785 Punkte gegangen. Der Index handelt damit erstmals wieder unter der wichtigen Unterstützung bei 2.800 Punkte, schreibt Markus Fugmann von finanzmarktwelt. "Damit öffnet sich das Feld für eine weitere Korrektur bis in den Bereich 2640/2645 Punkte".
Der Nasdaq 100 hat in den ersten Handelsminuten nach US-Börseneröffnung gut 0,75 Prozent verloren.
"Das Risiko (beim Handelsstreit) wird vom Markt maßlos unterschätzt", sagte Sebastien Galy, Senior-Stratege bei Nordea Markets, zum Wirtschaftsmagazin MarketWatch in einem Telefoninterview. Es sei zu 60 Prozent sicher, dass die Gespräche "richtig schief gehen". Für die Aktienmärkte könne das ein Kursabschlag von 5 bis 10 Prozent bedeuten.
Das die Alarmglocken klingen wird auch anhand der US-Zinskurve deutlich, die so stark invertiert ist wie zuletzt vor knapp 12 Jahren. An der Wall Street gilt dies als zuverlässigstes Rezessionssignal. So zeigt es zumindest die Vergangenheit. Schließlich hat eine Umkehrung der Zinskurve bisher jeder Rezession in den letzten 50 Jahren vorhergesagt.
Im weiteren Tagesverlauf stehen keine nennenswerten Konjunkturdaten mehr auf der Agenda, außerdem dem von der Richmond Fed erhobene Herstellungsindex.