von Robert Zach
Investing.com - Die chinesischen Medien gelten in der westlichen Welt als Erfüllungsgehilfen der staatlichen Propaganda. Trotzdem lohnt es sich, auch die andere Seite zu hören - vor allem beim Thema Handelskrieg. Denn nur das gibt Einblicke in die Gedankenwelt der Kommunistischen Partei Chinas.
Der Chefeditor der Global Times, Hu Xijin, der am Finanzmarkt als Sprachrohr der chinesischen Staatsführung gilt, schrieb heute auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, dass China seines Wissens nach, ernsthaft darüber nachdenke, seine einzig wahre nukleare Option im Handelskrieg zu ziehen.
Konkret gehe es dabei um einen Exportstopp von seltenen Erden, schrieb er, und fügte hinzu, dass Peking aber auch andere Vergeltungsmaßnahmen ergreifen könne.
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Ein Belieferungsstopp des Rohstoffs würde die Lieferketten der US-Tech-Firmen durcheinanderschütteln und auch die US-Rüstungsindustrie, die ja Amerikas ganzer Stolz ist, belasten. Im vergangenen Jahr wurden von der US Geological Survey 35 Mineralien als kritisch für die Wirtschaft und die nationale Verteidigung eingestuft.
Die Produktion von Seltenen Erden wird von China dominiert. Gut 70 Prozent der Förderung kommt aus dem Reich der Mitte - und die USA ist mit 80 Prozent einer der größten Importeuere von Seltenen Erden aus China.
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Unwahrscheinlich ist ein Exportstopp von seltenen Erden jedenfalls nicht. Denn vor kurzem besuchte Chinas Staatsoberhaupt Xi Jinping die Einrichtung von Jl Mag Rare-Earth (SZ:300748), einem Hersteller magnetischer Werkstoffe, in der Provinz Jiangxi im Südosten Chinas.
Der Besuch "sendet ein Warnsignal an die USA, dass China Seltene Erden als Vergeltungsmaßnahme einsetzen könnte, wenn sich der Handelskrieg zuspitzt", sagte Yang Kunhe, Analyst bei Pacific Securities Co. aus Peking am Telefon. Dies könnte einen Exportstopp von seltenen Erden in die USA beinhalten, erklärte er.
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Gestern schrieb Xijin, dass "mehr und mehr Chinesen glauben, die USA wollen Chinas wirtschaftliche Entwicklung sabotieren". Vor allem die jüngsten US-Sanktionen gegen Huawei hätten zu einer solchen Denke bei den Chinesen geführt, heißt es weiter. "Interpretieren wir die Absichten der USA einfach nur falsch? Die USA sollten sich erklären".
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