von Robert Zach
Investing.com - Schon mal von seltenen Erden gehört? Diese exotischen Rohstoffe werden in Waffen, Handys, Hybridfahrzeugen, Laptops, Katalysatoren, Akkus, Leuchtmittel, Plasmabildschirmen und Magneten eingesetzt.
Gut 70 Prozent dieser Metalle stammen aus China. Nach dem Besuch am Montag von Chinas Staats- und Regierungschef Xi Jinping beim Unternehmen JL MAG Rare Earth in der Provinz Jiangxi im Südosten Chinas, das gleichzeitig größter Förderer seltener Erden in China ist, spekulieren die Anleger nun darauf, dass die Volksrepublik den Export dieser exotischen Rohstoffe in die USA drosselt. (Es wäre nicht das erste Mal).
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Grund dafür ist der eskalierende Handelsstreit zwischen Peking und Washington. Mit einer Blockade des Exports der für die US-Hightech- und Waffenindustrie so wichtigen Rohstoffs, könnte China den USA großen Schaden zufügen.
Recht deutlich sieht man die zunehmenden Spekulationen auf Exportbeschränkungen von seltenen Erden anhand von 4 Aktien aus China, die sich als Global Player in der Förderung und Verarbeitung seltener Erden herauskristallisiert haben: die Papiere von China Northern Rare Earth (SS:600111), Shenghe Resources (SS:600392), China Minmetals Rare Earth (SZ:000831) und JL MAG Rare-Earth (SZ:300748) sind allesamt am Montag um 10 Prozent in die Höhe geschossen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete. Auch am Dienstag nahm die Euphorie nicht ab.
Die Aktien der wichtigsten Förderer und Verarbeiter der exotischen Metalle wurden sogar teilweise vom Handel ausgesetzt, weil es nicht genug Marktteilnehmer gab, die bereit waren, gegen die Kursbewegung zu handeln (auch Limit Up genant).
Seit letzten Donnerstag ist der Anteilsschein von China Minmetals Rare Earth um 32,53 Prozent gestiegen, der von China Northern Rare Earth um knapp 25 Prozent, der von Shenghe Resources um 19 Prozent und der von JL MAG Rare-Earth um 46 Prozent.
Wer es lieber konservativer mag, der erhält mit dem VanEck Vectors Rare Earth/Strategic Metals (REMX®) ETF (NYSE:REMX) die Möglichkeit, an der Wertentwicklung des MVIS® Global Rare Earth/Strategic Metals Index (MVREMXTR), der die Gesamtperformance von Unternehmen, die an der Produktion, Veredelung und dem Recycling von Seltenen Erden sowie strategischen Metallen und Mineralien beteiligt sind, zu partizipieren.
Der REMX® hat seit letzten Donnerstag um gut 11 Prozent zugelegt, ist aber immer noch weit von seinen Höchstständen, die er im April 2011 erreichte, entfernt. Damals beschloss China schon einmal Exportbeschränkungen für seltene Erden für seine wichtigsten Handelspartner wie die EU, die USA und Japan. In der Folge gingen die Preise für den exotischen Rohstoff durch die Decke. Im April 2011 markierte der ETF mit 115,64 Dollar sein Rekordhoch. Zuletzt kostete ein Anteil am ETF nur noch 15,25 Dollar.
Zu den Top-Positionen im ETF gehören die Aktien von China Northern Rare Earth Group (SS:600111), Tronox Holdings (NYSE:TROX), China Molybdenum (SS:603993), Iluka Resources (AX:ILU), Lynas Corp (AX:LYC), Xiamen Tungsten (SS:600549), Assore (JO:ASRJ), Eramet (PA:ERMT) und Zhejiang Huayou Cobalt (SS:603799).
Sollte China also tatsächlich zu dieser Waffe greifen, und den Export seltener Erden drosseln, dann könnten sowohl die o.g. Aktien als auch der VanEck ETF interessante Investments zur Beimischung ihres Portfolios sein.