(neu: Schlusskurse)
Frankfurt, 20. Okt (Reuters) - Die Hoffnung auf weitere staatliche Hilfen für die Konjunktur hat den Aktienmarkt am Montag gestützt. Auch die nun bereit liegenden Banken-Hilfspakete nahm etwas Druck von den Finanzmärkten. Die Grundstimmung der Anleger sei aber weiterhin skeptisch und nervös, sagten Händler. Der Dax<.GDAXI> beendete den Handel nach kräftigen Schwankungen 1,1 Prozent im Plus bei 4835 Punkten. Der europäische Stoxx50<.STOXX50> gewann 4,5 Prozent auf 2368 Zähler.
"Das ist ein Luftholen nach den krassen Kursbewegungen der vergangenen Tage", sagte Marktanalyst Christian Schmidt von der Helaba. Ein Händler sprach von einem "Fünkchen Hoffnung." Die Unsicherheit bleibe aber hoch. Die Anleger hielten sich mit Blick auf die kommenden Quartalsberichte erst einmal zurück.
Stützen konnte die Aussicht auf weitere Konjunkturhilfen. So stellte Bundeskanzlerin Angela Merkel in Aussicht, einigen Branchen gezielt unter die Arme greifen zu wollen. In den USA forderte US-Notenbankchef Ben Bernanke ein weiteres Konjunkturprogramm; der Dow Jones<.DJI> lag zu Börsenschluss in Europa 1,3 Prozent im Plus.
BANKEN BLEIBEN IM FOKUS
Das von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte 500-Milliarden-Euro-Rettungspaket für die Finanzbranche ist allerdings an Bedingungen geknüpft, die vielen Marktteilnehmern nicht gefallen: So dürfen die Institute, die die Hilfe in Anspruch nehmen, vorübergehend keine Dividende mehr zahlen. Die Vergütungen für Vorstände und Geschäftsleiter sollen auf je 500.000 Euro pro Jahr begrenzt werden, Abfindungen und Boni sollen wegfallen. "Wer sich so stark vom Staat reinreden lässt, bei dem muss die Not schon sehr groß sein", sagte ein Börsianer.
Entsprechend erleichtert reagierte die Aktie der Deutschen
Bank
Die Commerzbank
Mit Erleichterung reagierten Anleger darauf, dass die
niederländische Großbank ING
Ein Bericht über einen milliardenschweren Kapitalbedarf
drückte die Aktien von Societe Generale
ENERGIEWERTE GEFRAGT
Versorgeraktien waren als sicherer Anlagehafen in ganz
Europa gefragt. Auch der anziehende Ölpreis mache die Papiere
bei den Anlegern wieder begehrter, sagten Händler.
E.ON
Starke Quartalszahlen katapultierten die Aktien des
schwedischen Telekomausrüsters Ericsson
"Völlig verrückt" gebärdete sich einmal mehr die Aktie von
Volkswagen
(Reporter: Anika Lehmann; redigiert von Ralf Banser)