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FOKUS 3-Sorgen über irische Banken und US-Konsum belasten Dax

Veröffentlicht am 17.09.2010, 18:25
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* Bericht zu drohendem Gewinneinbruch belastet RWE

* Oracle und RIM machen Lust auf Technologiewerte

* ACS-Übernahmeplan treibt Hochtief-Aktie weiter an

(neu: US-Daten, Reaktion irische Regierung, Apple)

Frankfurt, 17. Sep (Reuters) - Die sinkende Kauflaune der US-Bürger und Spekulationen über die Finanzkraft des irischen Bankensektors haben den Anlegern am Freitag die Lust auf Aktien verdorben. Der Dax<.GDAXI> schloss am Tag des großen Verfalls am Terminmarkt ("Hexensabbat") 0,6 Prozent tiefer bei 6209 Zählern und hat damit auf Wochensicht 0,1 Prozent eingebüßt. Der europäische Stoxx50<.STOXX50> gab am Freitag 0,5 Prozent auf 2541 Stellen nach.

Das von der Universität Michigan und von Reuters ermittelte US-Konsumklima war im September auf den tiefsten Stand seit einem Jahr gefallen. "Der Rückgang des Indikators ist zwar eher klein, aber in der aktuellen Situation dennoch misslich, da er die ohnehin bestehenden Sorgen über eine deutliche Abschwächung der US-Konjunktur noch verstärken könnte", kommentierte Postbank-Volkswirt Heinrich Bayer.

Die europäischen Aktienmärkte drehten am Mittag ins Minus, nachdem die fünfjährigen Kreditausfallversicherungen (CDS) auf irische Staatsanleihen auf ein Rekordhoch von 425 Basispunkten geklettert waren. "Das hat den Markt verunsichert, bei Irland denkt man schnell auch an Banken", sagte ein Händler. Die Regierung in Dublin dementierte jedoch Gerüchte, Irland benötige Finanzhilfe aus dem Ausland.

Europaweit gaben Finanzwerte nach, der Stoxx-Branchenindex<.SX7P> büßte 0,9 Prozent ein. An der Börse in Dublin stürzten die Aktien von Allied Irish Banks und Bank of Ireland elf beziehungsweise 5,3 Prozent ab. "Anleger sind sich immer noch unsicher, wie viel die Rekapitalisierung des irischen Bankensektors kosten wird", sagte Nick Stamenkovic vom Brokerhaus Ria. In Frankfurt verloren die Aktien der Commerzbank und der Deutschen Bank 1,5 beziehungsweise 1,8 Prozent. Die Titel der beiden Versicherer Allianz und Münchener Rück gehörten mit Abschlägen von bis zu 2,5 Prozent ebenfalls zu den größten Verlierern.

Belastet wurde der Dax von Kursverlusten der beiden Index-Schwergewichte RWE und E.ON in Höhe von 2,9 beziehungsweise zwei Prozent. Einem Zeitungsbericht zufolge droht dem Energiekonzern im kommenden Jahr ein Ergebniseinbruch von 1,5 Milliarden Euro.

ANLEGER HOFFEN WEITER AUF INFINEON-DIVIDENDE

Gefragt waren hingegen Technologiewerte, nachdem die beiden US-Konzerne Oracle und Research in Motion (RIM) mit guten Nachrichten das Interesse auf sich gezogen hatten. Die Aktien des größten europäischen Softwarekonzerns SAP verteuerten sich um ein Prozent. Der US-Konkurrent Oracle hatte im ersten Quartal rund 25 Prozent mehr Software verkauft sowie über ein merklich anziehendes Geschäft mit Computern berichtet. Händlern zufolge stiegen damit die Erwartungen für die gesamte Branche. Oracle-Aktien schossen 6,4 Prozent nach oben. RIM-Papiere legten zwei Prozent zu. Das Unternehmen hat den Marktanteil seiner Blackberry-Handys gegenüber dem iPhone von Apple verteidigt. Apple-Papiere verloren 0,3 Prozent.

Die Aktien des Halbleiterkonzerns Infineon profitierten von Hoffnungen auf eine Dividende und schlossen in Frankfurt 2,2 Prozent fester. Nach dem Verkauf der Handychip-Sparte könne eine Sonderausschüttung "auf keinen Fall" ausgeschlossen werden, sagte Konzernchef Peter Bauer in einem Interview.

Ein als ambitioniert interpretierter Geschäftsplan des französischen Handelsriesen Carrefour zog europaweit Einzelhandelstitel mit. Der Branchenindex<.SXRP> gewann 1,5 Prozent. Metro-Aktien gehörten mit einem Plus von drei Prozent zu den größten Dax-Gewinnern. Carrefour legten in Paris 4,6 Prozent zu.

Für Gesprächsstoff sorgten erneut die Übernahmepläne des spanischen Großaktionärs ACS beim größten deutschen Baukonzern Hochtief. Hochtief-Aktien bauten ihre 5,6-prozentigen Vortagesgewinne um weitere 2,6 Prozent aus. "Die Anleger setzen darauf, dass es zur Übernahme kommt", sagte ein Händler. Konzernchef Herbert Lütkestratkötter hatte die ACS-Offerte in einem Reuters-Interview als feindlich bezeichnet.

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Stefanie Huber)

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