Investing.com - Einige der größten Ölhändler mieten so genannte Supertanker, um darin Rohöl zu bunkern. Grund dafür ist die Furcht vor einem möglichen Wiederauflammen der Coronavirus-Krise und einem damit einhergehenden Überangebot an Öl auf dem Weltmarkt. Sie spekulieren mit dem Ölpreis und decken sich jetzt günstig mit Öl ein, um es später per Termingeschäft teuerer weiterzuverkaufen.
Der Ansturm auf die Mega-Tanker dürfte Saudi-Arabien, Russland und ihre Verbündeten alarmieren, denn er deutet darauf hin, dass die Ölhändler glauben, dass der Rohölmarkt in einen Überschuss gerät, nachdem es der OPEC+ mit ihren Produktionskürzungen Anfang dieses Sommers gelungen war, ein Defizit zu erzeugen.
Die Trafigura Group, der zweitgrößte unabhängige Ölhändler der Welt, hat in den letzten Tagen etwa ein Dutzend Supertanker gebucht, die insgesamt 24 Millionen Barrel Öl transportieren können. Laut Bloomberg wurden etwa 18 derartige Charterverträge mit Royal Dutch Shell (DE:RDSa) Plc, Vitol Group und Lukoil abgeschlossen. Das geht aus den von Bloomberg eingesehenen Buchungslisten der Schiffsmakler hervor.
Die Charter könnten bereits in diesem Monat anlaufen und werden nach den Listen der Makler mindestens 90 Tage laufen. Einige der Schiffe sollen für die Lagerung raffinierter Produkte wie Diesel eingesetzt werden.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl zur November-Lieferung fiel um 0,25 Prozent auf 39,73 Dollar. Für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI-Öl) mit einer Laufzeit bis September ging es um 0,19 Prozent nach unten auf 37,26 Dollar.
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