WASHINGTON (dpa-AFX) - Die US-Notenbank Fed hat am Mittwoch weiterhin keinen klaren Hinweis auf den Zeitpunkt einer ersten Zinserhöhung in den USA gegeben. Die Währungshüter seien zwar der Meinung, dass sich die Voraussetzungen für die Zinswende zuletzt verbessert hätten, hieß es in dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll (Minutes) zur Fed-Sitzung am 28. und 29. Juli. Die meisten Fed-Mitglieder seien aber weiter der Ansicht gewesen, dass die Bedingungen für eine Straffung der Geldpolitik noch nicht ausreichend seien.
Es gebe demnach noch mehr Raum für Verbesserungen auf dem Arbeitsmarkt, hieß es weiter im Protokoll der Juli-Sitzung. Die Fed legt bei ihren geldpolitischen Entscheidungen großen Wert auf die Entwicklung der Beschäftigung. Außerdem müsse noch mehr Vertrauen aufgebaut werden, dass die Inflation künftig das von der Notenbank anvisierte Ziel von zwei Prozent erreichen werde. Im Juli hatte die Teuerung in den USA laut jüngsten Daten nur bei 0,2 Prozent gelegen und damit weit unter dem Zielwert der Währungshüter.
FINANZMÄRKTE SEHEN GERINGERE WAHRSCHEINLICHKEIT FÜR ZINSSCHRITT IM SEPTEMBER
Die USA steuern auf die erste Zinserhöhung seit mehr als neun Jahren zu. US-Notenbankchefin Janet Yellen hatten den Märkten signalisiert, dass die Zinswende im Laufe des Jahres kommen wird. Viele Experten erwarten die Zinswende im September, einige aber erst im Dezember.
Die Finanzmärkte interpretierten die Aussagen offenbar überwiegend in Richtung einer geringeren Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt im kommenden Monat. Der US-Aktienmarkt glich seine Verluste fast aus, der Eurokurs stieg deutlich an und notierte über 1,11 US-Dollar. Lediglich die Kurse von US-Staatsanleihen reagierten unter dem Strich kaum.