Investing.com - Die Metallhändler werden auch in dieser Woche die Kurspirouetten des US-Dollars beobachten, nachdem der Goldpreis am Freitag um fast 1% gestiegen war, als ein schwacher US-Beschäftigungsreport die amerikanische Währung in die Tiefe schickte und den Ausblick für die globale Wirtschaft eintrübte.
Die Märkte werden am Montag die neuesten Daten zu den US-Einzelhandelsumsätzen bekommen, für die auch im Januar mit einem weiteren Rückgang gerechnet wird, nachdem sie schon Ende 2018 überraschend gefallen war.
Auch die Inflationsdaten werden unter genauer Beobachtung stehen, nachdem die Federal Reserve sich auf “Geduld” eingeschworen hatte und neue Daten abwarten will, bevor sie erneut die Zinssätze anhebt. Daten zu den US-Verbraucher- und Erzeugerpreisen wird es am Dienstag bzw. Mittwoch geben.
Andere entscheidende Konjunkturberichte der neuen Woche werden die US-Daten zu den Verkäufen von neugebauten Eigenheimen und den Auftragseingängen für langlebige Güter. Weiterhin wird US-Präsident Donald Trump seinen Haushaltsentwurf am Montag vorstellen, was sich wegen der Regierungsschließung im Januar etwas verspätet hat.
Der US-Dollar war am Freitag auf breiter Flur schwächer, nachdem Daten gezeigt hatten, dass in den USA im Februar weitaus weniger Jobs geschaffen wurden, als vorhergesagt.
Das US-Arbeitsministerium berichtete, dass in der Wirtschaft außerhalb der Landwirtschaft im letzten Monat netto 20.000 neue Stellen geschaffen wurden, weitaus weniger als der Durchschnitt der Vorhersagen von 180.000 hatte glauben lassen. Die Händler trösteten sich mit dem Umstand, dass die Arbeitslosenquote zurück unter 4% gefallen ist und die Zunahme des durchschnittlichen Stundenlohns sich auf 0,4% beschleunigt hat.
Der US-Dollarindex, der die amerikanische Währung gegenüber einem Korb aus sechs Leitwährungen abbildet, lag im späten Handel 0,36% tiefer auf 97,314. Er hatte am Donnerstag mit 97,710 sein höchstes Niveau seit dem 14. Dezember erreicht. Über die Woche gewann der Index 0,8% hinzu.
Der schwächere Dollar führte zu einem Anstieg des Goldpreises um fast 1% am Freitag.
Goldfutures haben an der Comex Sparte der New York Mercantile Exchange den Handel mit einem Plus von 0,98% zu 1.298,75 USD die Feinunze beendet.
"Wir sahen überraschend schwache Zahlen in den US-Beschäftigungsdaten außerhalb der Landwirtschaft, die den Dollar und die US-Aktienmärkten unter Druck setzten, was wiederum die Rallye beim Gold stützte," sagte Jim Wyckoff, Analyst bei Kitco Metals. "Gold steht unter dem Einfluss des Dollarindex."
"Das Wachstum in den USA wird sich verlangsamen, als das Land Vollbeschäftigung erreicht hat und die Produktivität sehr hoch ist, sodass es nicht viel Raum für Wachstum gibt ... Und wir kommen an das Ende eines Zinszyklus der Federal Reserve, was den Dollar weiter schwächen sollte," sagte Natixis-Analyst Bernard Dahdah.
Während der Report des US-Arbeitsministeriums vom Freitag einige Lichtblicke vorzuweisen hatte, wie der Rückgang der Arbeitslosenquote und die Revisionen nach oben für Dezember und Januar, deutet er an, dass die US-Konjunktur sich abkühlt, was den "geduldigen" Ansatz der Fed bei Zinserhöhungen in diesem Jahr Argumente liefert. Die Stellenzahlen könnten noch nach oben korrigiert werden und die "Interna" war nicht so schlecht, sagt Wyckoff von Kitco.
"Ich denke nicht, dass dieser Bericht für sich allein die Geldpolitik der Fed bewegen kann," sagte er. "Sollten wir eine Reihe schwacher Zahlen in den nächsten Monaten bekommen, dann wäre das eine andere Geschichte, aber zur Zeit ist der Anstieg um 20.000 Stellen außerhalb der Landwirtschaft eine Anomalie."
Im weiteren Metallhandel an der Comex gewannen die Silberfutures 2,08% hinzu und wurden zu 15,331 USD die Feinunze gehandelt, nachdem sie am Donnerstag auf ihren niedrigsten Kurs seit Ende Dezember abgerutscht waren. Der Silberpreis ist über die Woche um 0,8% gestiegen.
Bei den Industriemetallen beendete Kupfer den Handel am Freitag 0,36% tiefer auf 2,900 USD das Pfund und weitete damit seinen Wochenverlust auf 1,33% aus.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste wichtiger Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, der 11. März
In der Eurozone gibt es aus Deutschland Zahlen zur Industrieproduktion und dem Außenhandel.
In den USA erscheinen die Einzelhandelsumsätze vom Januar.
Dienstag, der 12. März
Aus Großbritannien gibt es Daten zum BIP-Wachstum und der Produktion in der erzeugenden Industrie. Das britische Parlament stimmt zum Brexit-Deal von Theresa May ab.
In den USA erscheint ein Report zur Inflation der Verbraucherpreise, während Fed-Gouverneurin Lael Brainard bei einer Veranstaltung in Washington eine Rede halten wird.
Mittwoch, der 13. März
Die britische Regierung gibt den jährlichen Haushaltsbericht heraus.
Aus den USA gibt es Berichte zu den Auftragseingängen für langlebige Güter und zur Erzeugerpreisinflation.
Donnerstag, der 14. März
In China erscheinen Zahlen zu den Anlageinvestitionen und der Industrieproduktion.
Aus den USA kommen Berichte zu den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld und den Verkäufen von Neubauwohnungen herein.
Freitag, der 15. März
Die japanische Notenbank gibt den Leitzins bekannt und publiziert ihren Bericht zur Geldpolitik, welcher das konjunkturelle Umfeld und weitere Faktoren, die die Entscheidung der Bank beeinflusst haben, erläutert.
Aus Kanada kommen Zahlen zu den Verkäufen der verarbeitenden Industrie.
Die USA lassen die Woche mit Daten zur Industrieproduktion und Zahlen zum Konsumklima ausklingen.
Investing.com / Reuters
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