Investing.com - Der Goldpreis ist am Freitag unter ein Zweiwochentief abgesackt, da ein stärkerer US-Dollar und Nervosität vor der mit Spannung erwarteten Sitzung der Federal Reserve in der nächsten Woche den Markt belastet haben.
Gold zur Lieferung im Dezember fiel an der Comex Sparte der New York Mercantile Exchange auf ein Tagestief von 1.309,20 USD die Feinunze und erreichte damit auf seinen niedrigsten Preis seit dem 1. September. Es beendete den Handel am Freitag zu 1.310,20 USD mit einem Abschlag von 7,80 USD oder 0,59%.
Über die abgelaufene Woche hat das Edelmetall 21,20 USD oder 1,83% an Wert verloren, während an den Märkten die Spekulationen über den Zeitpunkt der nächsten US-Zinserhöhung weitergingen.
Der Dollar hatte am Freitag einen Kurssprung gemacht, nachdem es am Freitag Daten gegeben hatte, die einen höher als erwartet ausgefallenen Anstieg der US-Verbraucherpreise aufgezeigt hatten, was für eine Zinserhöhung durch die Fed in diesem Jahr spricht.
Wie das US-Handelsministerium berichtete, ist der Index der Verbraucherpreise im August um 0,2% gestiegen, während mit einer Zunahme um 0,1% gerechnet worden war. Im Jahresvergleich lagen die Verbraucherpreise 1,1% höher. Die Verbraucherpreise, ohne volatile Lebensmittel- und Energiekosten, kletterten um 0,3%. In den 12 Monaten bis August sind sie um 2,3% gestiegen.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, erreichte im Gefolge der Inflationsdaten ein Tageshoch von 96,11 und damit seinen höchsten Stand seit dem 1. September, ein Plus von fast 0,9% am Tag.
Ein stärkerer Dollar belastet gewöhnlich Gold, da er Attraktivität des Edelmetalls als alternative Anlageklasse verringert und für Anleger aus anderen Währungsräumen den Ankaufpreis erhöht.
Der Markt wartet nun die geldpolitische Sitzung der Fed vom 20. bis 21. September ab, angesichts der anhaltenden Unsicherheit über eine mögliche Zinserhöhung.
Die Investoren preisen den Futures auf US-Staatsanleihen nach, die von Investing.com's Fed Rate Monitor beobachtet werden, derzeit nur eine 12 prozentige Chance auf eine Zinserhöhung in der nächsten Woche ein. Für Dezember wird die Wahrscheinlichkeit auf 55% geschätzt.
Gold reagiert sensibel auf Änderungen der US-Zinssätze, da ein Anstieg die Alternativkosten für unverzinste Anlagen wie Goldbarren erhöht, während gleichzeitig der Dollarkurs, in welchen das Metall ausgezeichnet wird, ansteigt.
Weiterhin an der Comex fielen die Silberfutures mit Fälligkeit im Dezember am Freitag um 17,9 US-Cent oder 0,94% und gingen zu 18,86 USD die Feinunze aus dem Handel. Der Kontrakt war zuvor auf 18,71 USD abgerutscht und erreichte damit seinen niedrigsten Stand seit dem 1. September. In dieser Woche haben die Silberfutures 34,3 US-Cent oder 2,61% an Wert verloren.
Ansonsten stieg im Metallhandel Kupfer zur Lieferung im Dezember um 0,1 US-Cent oder 0,02% und ging am Freitag zu 2,160 USD das Pfund aus dem Handel, nachdem es zuvor mit einem Tageshoch von 2,168 USD auf seinen höchsten Stand seit dem 22. August geklettert war.
In dieser Woche ist der Kupferpreis in New York um 7,1 US-Cent oder 3,02% nach oben geschnellt, nachdem chinesische Konjunkturdaten unter der Woche ein Anziehen des Wachstums in den nächsten Monaten nahegelegt hatten.
Der chinesische Zoll hatte am Dienstag gemeldet, dass die Industrieproduktion im August im Jahrevergleich um 6,3% gestiegen ist und damit die Erwartungen eines 6,1 prozentigen Anstiegs geschlagen hat. Die Einzelhandelsumsätze und die Anlageinvestitionen lagen ebenfalls weit über den Erwartungen.
Die asiatische Nation ist mit ein Anteil von fast 40% der weltgrößte Verbraucher von Kupfer.
In der kommenden Woche werden die Investoren gespannt auf die Sitzung des Offenmarktausschusses der Federal Reserve am Mittwoch schauen.
Ansonsten wartet der Markt noch auf die Zinsentscheidung der Bank von Japan, die am Mittwoch fallen wird und von der zunehmend ein weiterer Stimulus erwartet wird.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 19. September
In Japan sind die Finanzmärkte aufgrund eines landesweiten Feiertags geschlossen.
Dienstag, den 20. September
Die australische Notenbank veröffentlicht das Protokoll ihrer letzten geldpolitischen Sitzung, das wertvolle Einsichten in den Ausblick der Bankvertreter auf die wirtschaftliche Lage und ihrer Handlungsoptionen enthält.
Die USA publizieren Daten zu den Baugenehmigungen und den Hausbauanfängen.
Der Vorsitzende der kanadischen Zentralbank Stephen Poloz wird in Quebec eine Rede halten.
Mittwoch, den 21. September
Die japanische Notenbank gibt den Leitzins bekannt und publiziert ihren Bericht zur Geldpolitik, welcher das konjunkturelle Umfeld und weitere Faktoren, die die Entscheidung der Bank beeinflusst haben, erläutert. Im Anschluss gibt es eine Pressekonferenz.
Später am Tag, wird die Federal Reserve ihren Leitzins bekanntgeben und Daten zu ihren Prognosen für die nächsten zwei Jahr veröffentlichen.
Donnerstag, den 22. September
Die neuseeländische Zentralbank gibt den Leitzins bekannt und veröffentlicht eine Stellungsnahme zu ihrer Zinsentscheidung.
In Japan sind die Finanzmärkte aufgrund eines landesweiten Feiertags geschlossen.
Die USA legen Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld, und den Umsätzen mit Wohnungsweiterverkäufen vor.
Der Präsident der Europäischen Zentralbank Mario Draghi hält in Frankfurt eine Rede.
Freitag, den 23. September
In der Euro-Zone gibt es Umfragedaten zur Lage in der Privatwirtschaft.
Kanada rundet die Woche mit Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen und der Inflation ab.