Investing.com - Der Goldpreis hat am Freitag im asiatischen Handel ein neues Rekordhoch erzielt. Die starke Nachfrage nach sicheren Anlagen vor den bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen und die sich verschärfenden Spannungen im Nahen Osten trieben den Preis weiter nach oben. Zusätzlich stützte eine Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) den Goldpreis.
Der Spot-Goldpreis stieg um 0,6 % auf 2.709,24 US-Dollar je Unze, während die Gold-Futures für Dezember um 0,6 % auf 2.724,40 US-Dollar kletterten.
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Unsicherheit vor US-Wahlen treibt Nachfrage nach Gold
Die Goldpreise durchbrachen bereits gestern ihre Seitwärtsbewegung und erklommen neue Höchststände. Weniger als drei Wochen vor der US-Wahl deuten Umfragen auf ein enges Rennen zwischen Vizepräsidentin Kamala Harris und dem ehemaligen Präsidenten Donald Trump hin.
Zusätzlich zur Wahlkampfunsicherheit verstärkt die Eskalation im Nahen Osten die Flucht in Gold. Über Nacht verkündete die Hisbollah eine "neue und eskalierende Phase" ihres Konflikts mit Israel, während der Iran nach der angeblichen Tötung des Hamas-Führers Yahya Sinwar durch Israel erklärte, der "Widerstandsgeist" werde gestärkt. Sinwar, der nach der Ermordung von Ismail Haniyeh im Juli die Führung der Hamas übernahm, wird als Drahtzieher des Angriffs auf Israel am 7. Oktober angesehen.
Neben den geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten bleibt die starke Nachfrage nach Gold durch Zentralbanken ein elementarer Preistreiber. So war auf der LBMA-Konferenz in Miami das Thema Goldkäufe durch Zentralbanken von großer Bedeutung. Robert Armstrong von der Financial Times stellte fest: "Wenn Sie eine Zentralbank sind und sehen, wie die US-Regierung versucht, den Druck auf die Devisenreserven einer anderen Nation zu erhöhen, beginnen Sie darüber nachzudenken, wie Sie Alternativen finden und Ihre eigene Wirtschaft schützen können."
Armstrong betonte weiter: "Ich denke, Diversifikation ist für alle wichtig, und nach dem US-Dollar ist Gold wahrscheinlich die einzige ernsthafte Option."
Gold trotzt dem starken US-Dollar
Trotz eines stärkeren US-Dollars konnte der Goldpreis zulegen. Der Dollar erreichte diese Woche ein 2½-Monatshoch, unterstützt von starken US-Einzelhandelsumsätzen und soliden Arbeitsmarktdaten. Die Zahl der wöchentlichen Arbeitslosenanträge sank, was die Annahme stützt, dass die US-Notenbank ihre Zinssenkungen langsamer umsetzen wird.
Doch die Zinssenkung der EZB um 25 Basispunkte sorgte für zusätzliche Unterstützung des Goldpreises. Analysten erwarten, dass das lockere Zinsumfeld für Gold und andere zinslose Anlagen vorteilhaft bleibt. "Die Entscheidung der EZB hat den Markt daran erinnert, dass viele Zentralbanken auf Lockerungskurs sind, was den Goldpreis unterstützt", so Analysten der ANZ in einer Mitteilung.
Edelmetalle gemischt, Kupfer schwächelt
Andere Edelmetalle entwickelten sich uneinheitlich: Platin-Futures blieben stabil bei 1.005,95 US-Dollar je Unze, während Silber-Futures um 1 % auf 32,095 US-Dollar je Unze stiegen.
Industriemetalle wie Kupfer konnten sich kaum erholen und steuerten auf die dritte Verlustwoche in Folge zu. Der Markt reagierte enttäuscht auf die jüngsten Konjunkturmaßnahmen Chinas, des weltweit größten Kupferimporteurs. Parallel dazu kühlt sich das Wirtschaftswachstum in China weiter ab. Im dritten Quartal wuchs die zweitgrößte Volkswirtschaft nur noch um 4,6 % und damit 0,1 Prozentpunkte weniger als im Vorquartal, wie das Statistikamt in Peking am Freitag mitteilte.
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