Investing.com - Nach kräftigen Kursgewinnen in den letzten Handelstagen des Jahres 2023 ist der Goldpreis am Dienstag gestiegen. Hintergrund ist die Aussicht auf baldige Zinssenkungen der US-Notenbank im Jahr 2024.
Der Spotpreis für das gelbe Edelmetall notierte rund 70 Dollar je Feinunze unter dem Anfang Dezember erreichten Rekordhoch, nachdem die Märkte die dovishen Signale der Fed begrüßten und die Wetten darauf erhöhten, dass die Notenbank bereits im März 2024 mit Zinssenkungen beginnen könnte.
In Erwartung neuer US-Konjunkturdaten für Dezember, insbesondere der wichtigen Daten zur Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft, die im Laufe der Woche veröffentlicht werden sollen, hielt sich der Anstieg der Gold-Notierung jedoch in Grenzen.
Spot-Gold verteuerte sich um 0,5 % auf 2.074 Dollar je Feinunze, während Gold-Futures mit Fälligkeit im Februar um 0,5 % auf 2.083 Dollar je Feinunze stiegen.
Weitere Hinweise auf Fed-Zinssenkung von Arbeitsmarktdaten erwartet
Die Märkte konzentrieren sich nun auf die Arbeitsmarktdaten für Dezember, die am Freitag veröffentlicht werden. Es wird erwartet, dass die Daten eine weitere Abkühlung am Arbeitsmarkt zeigen werden, was den Druck auf die Fed hinsichtlich einer frühzeitigen Zinssenkung erhöhen dürfte.
Dem Fedwatch-Tool der CME zufolge preisen Händler eine Wahrscheinlichkeit von über 70 % ein, dass die Fed die Zinsen im März um 25 Basispunkte senken wird. Vor der März-Sitzung wird die Fed jedoch noch eine Reihe von Wirtschaftsdaten, insbesondere zur Inflation und zum Arbeitsmarkt, prüfen müssen.
Während sich sowohl die Inflation als auch der Arbeitsmarkt in den letzten Monaten deutlich abgekühlt haben, liegt der Preisdruck immer noch deutlich über dem Jahresziel der Fed von 2%.
Fed-Beamte warnten im Dezember, dass die Zentralbank eine weitere Verlangsamung in beiden Bereichen feststellen müsse, um eine baldige Zinssenkung zu erwägen. Sie warnten auch davor, dass Wetten auf vorzeitige Zinssenkungen der Fed zu optimistisch seien.
Dennoch wird nach wie vor davon ausgegangen, dass die Fed die Zinsen irgendwann im Jahr 2024 senken wird, ein Szenario, das sich positiv auf Gold auswirken würde, weil höhere Zinssätze die Opportunitätskosten für Investitionen in das gelbe Metall in die Höhe treiben. Höhere Zinsen hatten den Goldpreis über weite Strecken des Jahres 2023 stark belastet, bevor er sich im Dezember kräftig erholte.
Kupferpreise stabil, aber schwache China-Daten trüben den Ausblick
Bei den Industriemetallen legten die Kupferpreise am Dienstag leicht zu. Die Märkte zeigten sich weiterhin optimistisch in Bezug auf eine stärkere Nachfrage und eine Verknappung auf den Kupfermärkten im Jahr 2024. Diesem Eindruck standen jedoch Daten aus China entgegen, die auf eine anhaltende wirtschaftliche Schwäche des weltweit größten Kupferimporteurs hindeuteten.
Die Kupfer-Futures mit Fälligkeit im März stiegen um 0,2 % auf 3,8973 Dollar pro Pfund, nachdem sie im Jahr 2023 um rund 2,1 % gestiegen waren.
Der offizielle chinesische Einkaufsmanagerindex zeigte, dass die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe im Dezember stärker als erwartet schrumpfte, während die Aktivität im nicht-verarbeitenden Gewerbe nahe der Kontraktion blieb.
Eine private Umfrage zeigte zwar eine gewisse Widerstandsfähigkeit des verarbeitenden Gewerbes, das Wachstum blieb jedoch gedämpft. Auch die Beschäftigung und die Inflation haben sich im Dezember nicht verbessert.
Diese Daten deuten auf eine anhaltende Konjunkturschwäche beim weltgrößten Kupferimporteur hin, die sich 2024 dämpfend auf die Kupfernachfrage auswirken könnte.
Dennoch dürften die Preise für das rote Metall weiterhin von der steigenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und grüner Energie profitieren, während das Angebot aufgrund der Schließung großer Minen in Peru und Panama knapper werden dürfte.