Investing.com - Gold ist am Dienstag ins Minus gedreht, angesichts von Hoffnungen, dass die neue Regierung in Griechenland in der Lage sein werde, mit ihren internationalen Gläubigern einen Kompromiss über die Bedingungen des Rettungspakets zu erreichen.
An der Comex Sparte der New York Mercantile Exchange verbilligten sich am Vormittag im amerikanischen Handel die Goldfutures zur Lieferung im April um 9,00 USD oder 0,7% auf 1.267,90 USD die Feinunze.
Der Preis bewegte sich in einer Spanne zwischen 1.264,90 USD und 1.285,80 USD. Am Montag hatte sich Gold um 2,30 USD oder 0,18% verbilligt und den Handel zu 1.276,90 beendet.
Die Futures werden voraussichtlich bei ihrem Tief vom 30. Januar von 1.257,50 USD Unterstützung finden und bei ihrem Hoch vom 28. Januar von 1.294,60 USD auf Widerstand treffen.
Die Nachfrage nach sicheren Anlagen hatte sich gemindert, nachden die griechische Regierung einen Plan skizziert hatte, um mit ihren Gläubigern die Bedingungen des Rettungspakets neu zu verhandeln. Sie hat damit ihre vorherige Forderung eines Schuldenschnitts aufgegeben.
Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis hat ein "Menü von Anleihe-Swaps" vorgestellt, um die Schuldenlast des Landes zu vermindern. Dem Plan nach würden die Gläubiger die ausstehenden Anleihen gegen neue an das Wirtschaftswachstum gekoppelte Anleihen tauschen.
Die Entscheidung verminderte die Sorgen über eine Konfrontation, die in dem Ausschluss Griechenlands aus der Eurozone münden könnte.
Der Athener Akteinindex ist am Dienstag um mehr als 8% angestiegen und hat weitere Gewinne an den europäischen Aktienmärkten nach sich gezogen. Unterdessen ist die Rendite von griechischen 10-Jahresanleihen stark zurückgegangen.
Gold war zu Beginn der Handelssitzung mit Aufschlägen gehandelt worden, da der Optimismus bezüglich des Zustands der US-Wirtschaft am Montag einen Schlag versetzt bekommen hatte, nachdem sich herausstellte, dass die Verbraucherausgaben im Dezember so schnell wie seit September 2009 nicht mehr gefallen sind.
Andere Berichte zeigten, dass die Umsätze am Bau im Dezember weniger als zunächst angenommen gewachsen sind, während sich zugleich das Wachstum in der Industrie verlangsamt hat.
Die enttäuschenden Zahlen kamen herein, nachdem schon letzte Woche bekannt wurde, dass die US-Wirtschaft im vierten Quartal mit 2,6% langsamer als erwartet gewachsen ist und sich gegenüber dem 5,0 prozentigen Wachstum des Vorquartals stark abgekühlt hat.
Im Laufe des Tages werden die USA Zahlen zu den Auftragseingängen vorlegen. Die Marktteilnehmer warten ebenfalls auf die Veröffentlichung des neuesten Arbeitsmarktberichtes am Freitag, um weitere Hinweise auf die Stärke der Erholung am Arbeitsmarkt zu bekommen.
Marktanalysten erwarten, dass die US-Wirtschaft im Januar 234.000 neue Jobs geschaffen hat und damit weniger als die 252.000 neuen Stellen im Dezember, während die Arbeitslosenquote sich stabil auf 5,6% halten werde.
Ein starker Arbeitsmarktbericht würde wahrscheinlich die Spekulationen darüber anheizen, wann die Federal Reserve beginnen werde, die Zinsen anzuheben, während schwache Zahlen den Goldpreis stützen könnte, indem sie die Argumente für einen frühen Zinsschritt untergraben.
Ebenfalls an der Comex, legten Silberfutures zur Lieferung im März um 1,6 US-Cent oder 0,09% zu und wurden zu 17,26 USD die Feinunze gehandelt. Am Montag hatte sich Silber um 4,3 US-Cent oder 0,25% auf 17,25 USD verteuert.
Ansonsten zog im Metallhandel Kupfer zur Lieferung im März um 6,5 US-Cent oder 2,59% an und wurde zu 2,555 USD das Pfund gehandelt.
Der Preis von in London gehandeltem Brent legte um 1,97 USD oder 3,6% auf 56,72 USD das Fass zu, während Futures auf Nymex-Rohöl um 1,59 USD oder 3,22% angestiegen sind und 51,17 USD das Fass erreichten. Es wird allgemein spekuliert, dass Produktionskürzungen der großen Ölkonzerne und Bohrunternehmen in den USA den global Angebotsüberschuss abmildern werde.
Die Aktien an der Shanghaier Börse sind unterdessen um mehr als 2% in die Höhe gegangen, nachdem schwache Zahlen aus der erzeugenden Industrie in China die Spekulationen mehrten, dass die Entscheidungsträger in Peking neue Konjunkturmaßnahmen zur Stützung der Wirtschaft einleiten könnten.
Die asiatische Nation ist mit ein Marktanteil von fast 40% der weltgrößte Verbraucher von Kupfer.