Investing.com - Der Goldpreis ist am Montag im nordamerikanischen Handel zwischen kleineren Gewinnen und Verlusten hin und her gependelt und in der Nähe eines Zweiwochenhoch verblieben, während die Aufmerksamkeit der Investoren von den Zentralbanken auf die US-Politik übergegangen ist, bevor es heute das erste TV-Duell der beiden Präsidentschaftskandidaten geben wird.
Mit nur noch sechs Wochen bis zum Wahltag am 8. November, werden die Märkte ihre Aufmerksamkeit der ersten vom Fernsehen übertragenen Debatte der US-Präsidentschaftskandidaten am Montagabend US-amerikanischer Zeit zuwenden.
Der neunzig minütige Schlagabtausch in der Hofstra Universität in New York wird am Dienstag um 03:00 MEZ beginnen. Es ist die erste von drei geplanten Debatten.
Die Märkte gehen allgemein von einem Sieg der demokratischen Kandidatin Hillary Clinton aus und haben nicht die Folge eines möglichen Sieges von Donald Trump eingeplant. Die Idee von Trump im Weißen Haus verstört einige Investoren, die seinem populistischen und unvorhersehbaren Stil nichts abgewinnen können.
Die jüngsten Umfragen zeigen ein wieder spannenderes Rennen, da Clintons einst komfortabler Vorsprung zusammengeschmolzen ist. Die jüngste Umfrage von Reuters/Ipsos sieht Clinton unter den wahrscheinlichen Wählern um 4 Prozentpunkte vorn, mit 41% gegenüber Trumps 37%.
Gold zur Lieferung im Dezember hat sich an der Comex Sparte der New York Mercantile Exchange um 55 US-Cent oder 0,04% verteuert und wurde um 14:30 MEZ zu 1.342,15 USD die Feinunze gehandelt. Am Freitag war der Preis mit 1.347,80 USD auf seinen höchsten Stand seit dem 8. September geschossen.
Das Edelmetall in der vergangenen Woche mit einem Plus von 31,50 USD oder 2,34% seinen höchsten Wochengewinn in nahezu zwei Monaten verbuchen können, nachdem die Federal Reserve die Zinssätze unangetastet ließ und die Anzahl der für dieses Jahr zu erwarteten Zinserhöhungen zurückgenommen hatte.
Das Edelmetall reagiert sensibel auf Änderungen der US-Zinssätze, da ein Anstieg die Alternativkosten für unverzinste Anlagen wie Goldbarren erhöht. Graduelle Zinsanhebungen werden als weniger riskant für den Goldpreis angesehen als eine Serie schneller Zinserhöhungen.
Die nächsten Sitzungen der Fed werden Anfang November und Mitte Dezember stattfinden. Volkswirte glauben, dass die Notenbanker eine Zinsanhebung im November unter anderem deswegen vermeiden wollen, da der Sitzungstermin kurz vor die US-Präsidentenwahl fällt.
Die Märkte preisen dem Fed Rate Monitor von Investing.com derzeit nur eine 12 prozentige Chance auf eine Zinserhöhung im November ein. Für Dezember wird die Wahrscheinlichkeit auf 54% geschätzt.
Am Devisenmarkt ist der US-Dollarindex, der den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, am Montagmorgen um 0,25% auf 95,15 gesunken und steht damit nicht mehr weit von seinem Zweiwochentief von 94,94 entfernt, auf das er am Ende der letzten Woche gefallen war.
Gegenüber dem Yen ist der Dollar um 0,5% auf 100,47 gefallen und bewegt sich damit wieder in Richtung seines Monatstiefs von 100,06 aus der letzten Woche.
In der kommenden Woche werden die Marktteilnehmer ihre Aufmerksamkeit den Kommentaren der Vorsitzenden der Federal Reserve Janet Yellen zuwenden, vor dem Hintergrund anhaltender Unsicherheit über den Zeitpunkt der nächsten US-Zinserhöhung..
Neben Yellen gibt es auf dem Wirtschaftskalender weitere Fed-Redner, sowie wichtige Konjunkturdaten, wie zum Beispiel am Mittwoch die Auftragseingänge für langlebige Güter im August und am Freitag die Individualeinkommen und -ausgaben. Am Donnerstag wird auch der endgültige Datensatz zum BIP im zweiten Quartal hereinkommen.