Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Goldpreis hat sich am Donnerstag verbilligt und konnte ein wichtiges Widerstandsniveau nicht überspringen. Auslöser waren nachlassende Ängste vor einer weiteren Eskalation im Ukraine-Krieg, wodurch sichere Häfen an Attraktivität verloren. Der Kupferpreis wird derweil weiter durch die heftigen Corona-Ausbrüche in China in Mitleidenschaft gezogen.
Die Edelmetallpreise erlebten nach starken Zugewinnen an vier der letzten fünf Handelstagen Gewinnmitnahmen. Dennoch wurden sie in der Nähe eines 3-Monats-Hochs gehandelt.
Der Goldpreis gab um 0,3 % nach und notierte auf 1.773,88 USD je Feinunze, während der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelte Gold-Future bis 2:00 Uhr MEZ unverändert bei etwa 1.777 USD je Feinunze blieb. Nachlassende Befürchtungen einer möglichen Eskalation im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine ließen auch die Nachfrage nach sicheren Häfen sinken. Zuvor erklärten einige NATO-Mitglieder, dass die Rakete, die auf polnischem Staatsgebiet einschlug und zwei Menschen tötete, sehr wahrscheinlich von ukrainischen Streitkräften abgefeuert wurde.
Die Preise für das gelbe Edelmetall konnten sich in den vergangenen Tagen erholen, da der Dollar aufgrund der Erwartungen einer weniger hawkischen Fed schwächelte. Diese Erwartungen wurden insbesondere durch unerwartet schwächere US-Inflationsdaten weiter befeuert.
Eine Reihe von Fed-Mitgliedern sagte derweil, dass sie kleinere Zinserhöhungen unterstützten, um eine mögliche Rezession zu vermeiden. Die Märkte preisen aktuell eine Wahrscheinlichkeit von über 90 % ein, dass die Fed die Zinsen im Dezember nur um 50 Basispunkte anheben wird.
Steigende Zinssätze waren in diesem Jahr die größte Belastung für den Goldpreis, da höhere Renditen die Opportunitätskosten für das Halten von Gold in die Höhe trieben. Analysten sind jedoch der Meinung, dass das Metall dank der nachlassenden US-Inflation bessere Aussichten haben könnte.
„Die Rückschläge waren minimal und der Druck nach oben bleibt bestehen. Ein Durchbruch von 1.780 USD könnte der Auslöser für einen weiteren Anstieg sein und dabei alle Zweifel an der Nachhaltigkeit der Rally zerstreuen,“, schrieben Analysten von Oanda in einem Kommentar.
Der Dollar konnte sich am Donnerstag stabilisieren. Er wurde jedoch in einer engen Spanne gehandelt, da viele Anleger auf weitere Hinweise zum Zustand der US-Wirtschaft warten.
Unter den Industriemetallen blieb der Kupferpreis am Donnerstag unverändert, nachdem er am Vortag um 1,6 % nachgab. Auslöser für den Preisabfall waren anhaltende Bedenken hinsichtlich des nachlassenden Wirtschaftswachstums in China.
Der Kupfer-Future blieb unverändert bei 3,7575 USD pro Pfund. Er konnte sich ein Stück weit dem Druck durch mögliche Lockdowns in China aufgrund der rasant steigenden Corona-Zahlen im Land entziehen.
Schwächer als erwartete Wirtschaftsdaten aus China bestätigten dies, da das Land mit seinem schlimmsten Corona-Ausbruch seit sechs Monaten zu kämpfen hat.
Dies hat die Anzeichen einer Verknappung des Kupferangebots, die durch Produktionsunterbrechungen bei den großen Produzenten Chile und Peru verursacht wurden, weitgehend kompensiert.