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Goldpreis - zündet die nächste Rakete? Das sagen jetzt die Analysten

Veröffentlicht am 19.10.2020, 14:57
Aktualisiert 19.10.2020, 16:07
© Reuters.

von Robert Zach

Investing.com - Seit Juni 2019 zeigt die Tendenz im Goldpreis nach oben. Auslöser dafür waren vor allem die aggressive Umkehr der Geldpolitik der Federal Reserve und daraus resultierende sinkende US-Anleiherenditen. Auch die deutlich gestiegene Investorennachfrage gab dem gelben Metall einen kräftigen Schub. Seit dem hat sich Goldpreis um 42 Prozent oder 732 Dollar verteuert. Das Rekordhoch wurde mit 2.089,20 Dollar am 8. August 2020 erreicht. Danach ging es mit einem sich erholenden US-Dollar und sich stabilisierenden Realzinsen um knapp 240 Dollar moderat nach unten. Doch seit die Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie und die Spekulationen hinsichtlich eines noch größeren fiskalpolitischen Impulses seitens Washington erneut an Fahrt gewinnen, kam es wieder zu einer sanften Erholung über die psychologisch wichtige Marke von 1.900 Dollar zurück.

Auch wenn der Goldpreisanstieg in den letzten Monaten etwas an Dynamik verloren hat, der Mix aus hohen Schuldenquoten, negativen Realzinsen (NYSE:TIP) und einer fragilen Konjunkturerholung sowie der Aussicht auf mehr geldpolitische - und fiskalische Stützungsmaßnahmen schaffen auf lange Sicht den idealen Nährboden für höhe Goldnotierungen.

Die Analysten der britischen Großbank HSBC (LON:HSBA) schreiben in einer Notiz, dass die Notwendigkeit einer geldpolitischen Lockerung und einem weiteren Corona-Hilfspaket in den USA letztlich positiv für das gelbe Metall seien. "Die im Weltwirtschaftsausblick des IWF aufgeführten Probleme erfordern nach wie vor eine weitere Lockerung der Geldpolitik und eine Fortsetzung der fiskalischen Maßnahmen, was letztlich positiv für Gold ist", argumentierten die Experten.

Zudem unterstütze den Goldpreis die Goldnachfrage in China, die infolge des gefallenen Wechselkurses USD/CNY wieder an Fahrt aufnehmen dürfte. Als weiteren Stützungsfaktor für Gold machen die Analysten der HSBC die zuletzt anziehende Inflation in den USA aus. "Gold könnte aufgrund einiger Anzeichen dafür, dass die Inflation an Fahrt gewinnt, zulegen“.

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Eine rosige Zukunft sagt auch die ANZ dem Goldpreis voraus. Die australische Großbank geht davon aus, dass das Edelmetall infolge der gestiegenen Corona-Neuinfektionen Anfang 2021 in Richtung 2.300 Dollar klettern kann. "Die Aussichten für Gold sind angesichts zunehmender wirtschaftlicher Bedenken angesichts der besorgniserregenden COVID-19-Zahlen positiv“, hieß es in einer Notiz.

Unterstützung dürfte auch die baldige Verabschiedung eines vierten Corona-Hilfsgesetz in den USA bieten. Trump meinte am Montag, er will einen größeren Stimulus als die Demokraten. Um ein solches Maßnahmenpaket zu finanzieren, müsste die Federal Reserve zwangsläufig noch aktiver auf dem Treasury-Markt agieren, um das Vorhaben der Trump-Regierung zu realisieren.

"Die Verabschiedung eines US-Hilfspakets wird der Auslöser für einen Preisanstieg sein. Die akkommodierende Geldpolitik der Zentralbanken und die Liquiditätsspritzen stützen den Goldmarkt im Großen und Ganzen".

Sollten die USA am Ende tatsächlich ein großes Konjunkturpaket verabschieden, so dürften die Inflationserwartungen erneut spürbar zunehmen, während die nominale Rendite durch die Federal Reserve mithilfe der ständigen Käufe am Treasury-Markt in Schach gehalten werden dürfte. Dies sollte einen sinkenden Realzins zur Folge haben, was bullisch für den Goldpreis ist.

Randal Quarles, Vizepräsident der Aufsichtsbehörde der US-Notenbank Fed, meinte jüngst, dass die Zentralbank möglicherweise noch lange mit dem Kauf von Vermögenswerten fortfahren muss, weil das US-Finanzministerium so viele neue Staatsanleihen emittiert, dass es die Märkte überfordern könnte. Die Staatsverschuldung ist von 23 Billionen Dollar zu Beginn des Fiskaljahres auf mehr als 27 Billionen Dollar angewachsen.

Als weiteren Grund für steigende Goldnotierung führt ANZ die physische Nachfrage ins Feld, die in der Regel vor der Urlaubssaison zunehme. Die Summe aller Aspekte bereite den Boden für das "gelbe Metall, Anfang 2021 neue Rekordhochs bei 2.300 Dollar je Feinunze zu erreichen".

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Die Strategen von TD Securities sehen den nächsten Impuls beim Goldpreis nach den Wahlen im November. Allerdings werden die fiskal-, steuer- und sozialpolitischen Initiativen und die aktuelle Marktpositionierung den Umfang der Aufwärtsentwicklung bestimmen.

"Wenn mehr Geld im Umlauf ist, sinken die Zinssätze. Die Regierungen erhöhen die Ausgaben mit dem Geld, das die Zentralbanken schaffen, und geben dann wieder mehr aus, indem sie Kredite aufnehmen, da die Zinssätze für die Regierung oft nahe Null liegen, manchmal sogar darunter. Damit werden festverzinsliche Wertpapiere keinen großen Mehrwert schaffen, insbesondere wenn die Zentralbanken negative Zinssätze einführen. In diesem Umfeld glänzt Gold, da sich sein Angebot im Vergleich zu Fiatgeld nur sehr langsam ausweitet. Die Minenproduktion wird es auf absehbare Zeit schwer haben, viel schneller als zwei Prozent pro Jahr zu wachsen".

Die kanadische Investmentbank sieht Gold im kommenden Jahr durchschnittlich bei 2.100 Dollar je Feinunze.

Alles in allem bleiben die Treiber für den Goldpreis wohl auf absehbare Zeit unverändert bestehen. Kurzfristig, also im Oktober, scheint die Saisonalität für eine weitere Seitwärtsphase zu sprechen, ab November beginnt dann aber eine saisonal bessere Phase für Gold. In den letzten zwanzig Jahren verteuerte sich der Goldpreis in den Monaten November (in 53 Prozent aller untersuchten Monate), Dezember (58 Prozent) und Januar (72 Prozent) durchschnittlich um jeweils 1,6 Prozent, 0,9 Prozent und 3,2 Prozent.

Damit sich Gold aus seiner derzeitigen Pattsituation lösen kann, braucht es einen Anstieg über die seit dem Rekordhoch etablierte abwärts gerichtete Trendlinie bei 1.923 Dollar (logarithmische Darstellung). Erst ein nachhaltiger Anstieg über diesen dynamischen Widerstand würde die Lage wieder aufhellen. Über 1.923 Dollar würde dann der Bereich um 1.983 Dollar in den Vordergrund rücken. Ein Abgleiten unter 1.900/1.898 Dollar würde dagegen wohl zu einer Korrektur auf 1.877 Dollar und dann 1.851 Dollar führen.

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Der Metallmarkt heute

Der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse Nymex gehandelte Gold-Future für die Dezember-Lieferung stieg am Montag um 0,11 Prozent oder 2,25 Dollar auf 1.908 Dollar je Feinunze. Der Spot-Goldpreis kletterte 0,30 Prozent oder 5,6 Dollar auf 1.905 Dollar je Feinunze. Laut der Citigroup (NYSE:C) werde der Goldpreis noch vor Ende des Jahres ein neues Allzeithoch erreichen. Die Analysten gehen in ihrem Basisszenario davon aus, dass Gold im Jahr 2021 durchschnittlich bei 2.275 Dollar notieren wird.

Für den Silberpreis ging es um 0,91 Prozent nach oben und der Palladium-Preis rückte um 0,31 Prozent vor. Die Citigroup prognostiziert, dass der Silberpreis in den kommenden 12 Monaten um weitere "70 Prozent" auf über 40 Dollar je Unze steigen wird.

Kupfer stand 0,53 Prozent höher, während Platin um 1,17 Prozent abrutschte. Zink und Zinn stehen mit einem Plus von 2,12 Prozent und 1,38 Prozent an der Spitze der Kurstafel im Metallhandel.

Hinweis: Hier geht es zur Seite mit den Rohstoff-Future-Kursen, hier zum Gold-Chart, hier zur technischen Gold-Übersichtsseite und hier zu den Gold-Einzelkontrakten. Die wichtigsten Wirtschaftsereignisse des Tages finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.

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