von Robert Zach
Investing.com - Vor den vielbeachteten US-Arbeitsmarktdaten hält sich der Goldpreis recht stabil. Händler verweisen dabei auf eine Verschnaufpause bei der jüngst beobachteten Dollar-Rallye.
Der Gold-Future zur August-Lieferung verteuerte sich bis 13:36 Uhr MEZ um 0,03 Prozent auf 1.740,15 Dollar. Zuvor war die Gold-Notierung bis auf 1.731,55 Dollar abgesackt und befand sich damit in Schlagdistanz zu dem zur Wochenmitte erreichten Mehrmonatstief um 1.730,95 Dollar.
Trotz der Stabilisierung auf niedrigem Niveau steuert der Goldpreis in dieser Woche auf ein Minus von 3,8 Prozent zu - so viel wie seit November 2021 nicht mehr.
Speziell der starke US-Dollar belastet den Goldpreis. Der US-Dollar-Index, der die Wertentwicklung des Greenback gegenüber einem Korb von sechs anderen Währungen misst, ist auf dem Weg zum größten Wochengewinn seit März 2020. Mit 107,61 Punkten markierte er am Freitag auch ein neues 52-Wochen-Hoch.
Ein stärkerer Dollar belastet tendenziell den Goldpreis, da das Edelmetall außerhalb des Dollarraums teurer wird.
Der nächste Preisimpuls für den Goldpreis steht um 14.30 Uhr MEZ mit dem US-Arbeitsmarktbericht auf der Agenda. Erwartet wird ein Juni-Stellenplus von 268.000 Jobs, nach 390.000 im Vormonat.
"Eine starke Jobzahl und ein weiterer starker Verbraucherpreisindex (nächste Woche) werden den Dollar eher weiter nach oben und den Goldpreis nach unten treiben", zitierte Reuters Michael Hewson, Marktanalyst bei CMC Markets UK (LON:CMCX). Schwächere Jobzahlen könnten dagegen einen Kurswechsel der Fed andeuten und die September-Zinserwartungen neu austarieren.
Laut Hewson könnte der Bruch unter die 1.760 Dollar-Marke weitere Verluste in Richtung 1.720 Dollar und möglicherweise sogar bis auf die Tiefs aus dem Jahr 2021 bei 1.680 Dollar signalisieren.
Mit Blick auf die Federal Reserve äußerten sich gestern Waller und Bullard zugunsten einer weiteren 75 Basispunkte-Zinserhöhung auf der Sitzung Ende Juni. Danach könnte man etwas den Fuß vom Zinspedal nehmen. Rezessionsrisiken spielten die beiden herunter.
Höhere Leitzinsen dämpfen die Angst der Händler vor einer turmhohen Inflation - damit verliert Gold als Hedge gegen stark steigende Preise an Attraktivität.
Abgesehen von Palladium bewegt sich der Rest des Edelmetallkomplexes im Minus. Platin verliert 0,23 Prozent und Silber 0,64 Prozent. Das Industriemetall Kupfer liegt sogar 1,7 Prozent tiefer.