von Robert Zach
Investing.com - Ein auf breiter Front erstarkender Dollar hat den Goldpreis am Dienstag kräftig nach unten gedrückt. Zuletzt verloren die Gold-Futures zur Lieferung im August fast 2 Prozent auf 1.767 Dollar. Mit 1.763,15 Dollar markierte das gelbe Metall ein neues Jahrestief.
Für Druck auf Gold sorgte der feste US-Dollar, der angesichts der zahlreichen Krisen in der Welt drastisch aufwertete. Der US-Dollar-Index, der die Entwicklung des Greenback gegenüber sechs anderen Währungen abbildet, stieg um 1,35 Prozent auf 106,35 Punkte. In der Spitze erreichte der DXY mit 106,580 Punkten den höchsten Stand seit Ende 2002.
Der US-Dollar gilt als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten. Neben der Energiekrise in Europa treiben auch die Furcht vor einer weltweiten Rezession und die hartnäckig hohe Inflation, die wiederum für ein höheres Zinsniveau sorgt, die Mittel in den Dollar.
Ein stärkerer Dollar belastet tendenziell den Goldpreis, da das Edelmetall außerhalb des Dollarraums teurer wird.
Eigentlich profitiert Gold von höheren Inflationsraten. Doch angesichts des höheren Zinsniveaus kommt das zinslose Metall nicht so recht in die Gänge. Die Anleger suchen dann lieber Zuflucht in Anleihen.
"Es gibt attraktivere Alternativen" zu Gold im Umfeld steigender Zinsen, sagte Chris Gaffney, Präsident im Bereich globale Märkte bei der TIAA Bank zu Reuters.
Mit Hochspannung warten die Marktteilnehmer nun auf das Sitzungsprotokoll des Offenmarktausschusses der Fed (FOMC) am Mittwoch. Darin erhoffen sie sich neue Hinweise auf den künftigen Zinspfad der mächtigsten Zentralbank der Welt.
Neben Gold verlor auch Silber kräftig an Wert. Das Edel- und Industriemetall sank um 2,49 Prozent auf 19,17 Dollar. Für Platin ging es um 2,50 Prozent nach unten. Palladium stemmte sich gegen den Trend und kletterte um 0,25 Prozent auf 1.916,78 Dollar.