LONDON (dpa-AFX) - Der Goldpreis ist am Donnerstag unter Druck geblieben und auf den tiefsten Stand seit knapp drei Monaten gefallen. Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) sank an der Rohstoffbörse in London bis auf 1929 US-Dollar. Seit seinem Anfang Mai erreichten Jahreshoch betragen die Verluste mittlerweile rund 130 Dollar.
Aktuell wird der Goldpreis durch die Aussicht auf steigende Leitzinsen in den USA belastet. Die US-Notenbank Fed hatte die Leitzinsen zwar am Vortag nach zehn Anhebungen in Folge erst einmal in der Spanne von 5,0 bis 5,25 Prozent belassen. Doch die Fed machte deutlich, dass das im Kampf gegen die hohe Inflation noch nicht das Ende sein soll. Die Fed signalisierte noch zwei weitere Anhebungen in diesem Jahr. Zinssenkungen hingegen sind für dieses Jahr nicht zu erwarten.
Steigende Zinsen belasten in der Regel den Goldpreis, weil damit ein Nachteil der zinslosen Goldanlage stärker in den Vordergrund rückt. Denn festverzinsliche Wertpapiere wie Staatsanleihen werden mit steigenden Zinsen attraktiver.
Vor diesem Hintergrund gerieten auch die Preise anderer Edelmetalle unter Druck. Sie werfen ebenfalls keine laufenden Erträge ab und verlieren damit gleichermaßen an Glanz. So fielen die Preise für Silber, Palladium und Platin. Der Platin-Preis notiert ähnlich wie Gold auf dem Niveau von März.