Investing.com - Für den Goldpreis ging es am Donnerstagmorgen in Europa kräftig nach oben, obwohl sich viele Händler kurz vor Veröffentlichung der mit Spannung erwarteten Daten zum US-Wirtschaftswachstum und der von der Fed bevorzugten Inflationsrate eher zurückhaltend gezeigt haben. Dennoch überwog die hohe Nachfrage nach sicheren Häfen wie Gold und hielt das Edelmetall oberhalb wichtiger Unterstützungsniveaus.
Für den Goldpreis ging es wieder knapp über die Marke von 2.000 USD je Feinunze. Gold wird dank der höheren Nachfrage nach sicheren Häfen und Spekulationen über die US-Geldpolitik und die Zinssätze seit einer Woche um diese wichtige Marke gehandelt.
Insgesamt steht beim Goldpreis aktuell ein Plus von 0,6 %. Eine Feinunze kostet somit 2002,20 USD. Der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelte Gold-Future notiert 0,7 % höher bei 2011,35 USD je Feinunze. Beide Instrumente konnten im bisherigen Wochenverlauf ein Preisplus verzeichnen.
Derzeit liegt das Hauptaugenmerk auf den US-BIP-Daten für das 1. Quartal, die im Laufe des Tages veröffentlicht werden. Es wird erwartet, dass sich das Wirtschaftswachstum nach einem unerwartet starken 4. Quartal leicht abgekühlt hat. Viele Anleger sind der Ansicht, dass die hohen Zinsen, die gestiegene Inflation und die Verlangsamung der Produktionstätigkeit die Wirtschaft in den letzten drei Monaten belastet haben.
Der bevorzugte Inflationsindikator der Fed, der Preisindex für persönliche Konsumausgaben, wird ebenfalls im Laufe des Tages veröffentlicht. Viele Marktteilnehmer gehen davon aus, dass sich die Inflation im Vergleich zum Vormonat erneut als hartnäckig erweisen wird.
Die Daten werden im Vorfeld der Fed-Sitzung in der nächsten Woche veröffentlicht, auf der die Zentralbank voraussichtlich die Zinsen um 25 Basispunkte anheben wird. Die Ungewissheit darüber, wie sich die Zinsen im weiteren Verlauf des Jahres entwickeln werden, hat die Metallmärkte an den zurückliegenden Handelstagen schwer belastet, zumal die Wirtschaftsdaten ein eher schwaches Bild der US-Wirtschaft zeichneten.
Trotz der Anzeichen für eine Verlangsamung des Wachstums sprachen sich mehrere Fed-Vertreter für weitere Zinserhöhungen in diesem Jahr aus, insbesondere auch, weil die Inflation weiterhin deutlich über dem Zielbereich der Fed liegt. Ein solches Szenario verheißt nichts Gutes für Gold und andere Metalle, da es die Opportunitätskosten für das Halten von zinslosen Vermögenswerten in die Höhe treibt.
Der Goldpreis hat an den letzten Tagen vor allem von der hohen Nachfrage nach sicheren Häfen profitiert, nachdem an der Wall Street eine Reihe von schwachen Quartalszahlen veröffentlicht wurden.
Andere Edelmetalle legten am Donnerstag leicht zu. Der Platin-Future verteuerte sich um 0,1 %, während der Silber-Future um 0,5 % zugelegt hat.
Bei den Industriemetallen verharrten die Kupferpreise auf einem 5-Wochen-Tief, da Befürchtungen über eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums auf eine schwächere Nachfrage nach dem wichtigen Industriemetall hindeuteten.
Der Kupfer-Future stieg um 0,1 % auf 3,8572 USD je Pfund, nachdem er an den vergangenen sechs Handelstagen stark gefallen war.