Investing.com - Der Goldpreis tendierte am Mittwochmorgen leicht ins Minus und bewegt sich rund um ein 3-Monats-Tief. Die Erwartung einer Rede von Fed-Präsident Jerome Powell sowie die Ergebnisse der von der US-Notenbank bevorzugten Inflationszahl halten die Händler derzeit in Atem.
Für den Kupferpreis geht die Talfahrt derweil weiter. Auslöser für den Preisverfall sind schwache Daten aus China, die auf eine Verschlechterung der Wirtschaftslage beim größten Kupferimporteur der Welt hindeuten.
Der Goldpreis wird aktuell 0,1 % im Minus bei 1.911,06 USD je Feinunze gehandelt. Für den an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelten Gold-Future geht es 0,2 % nach unten auf 1.919,90 USD je Feinunze.
Gold mit begrenzter Anziehungskraft - Powell-Rede steht an
Die Anziehungskraft von Gold als sicherer Hafen hat durch eine gestiegene Risikobereitschaft nach positiven Datenpunkten aus den USA verloren. Nicht nur die Bestellungen von Investitionsgütern waren besser, sondern auch die Daten zum Immobilienmarkt.
Derweil wartet der Markt auf eine Rede von Fed-Präsident bei einem Diskussionsforum der Europäischen Zentralbank im Verlauf des heutigen Tages. Powell war während seiner zweitägigen Anhörung vor dem US-Kongress in der vergangenen Woche weitgehend bei seiner hawkishen Haltung geblieben und hatte mindestens zwei weitere Zinserhöhungen in diesem Jahr in Aussicht gestellt, um die hohe Inflation einzudämmen.
Weitere Hinweise auf die Inflation in den USA werden in dieser Woche erwartet, wobei der Index der persönlichen Konsumausgaben für Mai am Freitag veröffentlicht wird. Der Index ist der bevorzugte Inflationsindikator der Fed und wird voraussichtlich stabil bleiben, nachdem er im April unerwartet angezogen hatte.
Ein hawkisher Ausblick der Fed ist schlecht für Gold, da er die Opportunitätskosten des gelben Edelmetalls in die Höhe treibt. Das hat den Goldpreis im bisherigen Jahresverlauf stark belastet.
Derzeit preisen die Märkte eine Wahrscheinlichkeit von über 75 % ein, dass die Fed die Zinsen im Juli um 25 Basispunkte anheben und im weiteren Jahresverlauf eine weitere Anhebung in derselben Größenordnung vornehmen wird.
Auch andere Edelmetalle mussten starke Verluste hinnehmen: Platin fiel um 0,7 %, während Silber sich in der Nähe eines 1-Monats-Tiefs bewegte.
Kupfer aufgrund schwacher chinesischer Daten wenig gefragt
Unter den Industriemetallen fielen die Kupferpreise am Mittwoch weiter, nachdem Daten gezeigt hatten, dass die Industriegewinne beim weltgrößten Kupferimporteur im Mai weiter gesunken sind.
Der Kupfer-Future fiel um 0,4 % auf 3,7767 USD je Pfund.
Die schwachen Daten zu den Industriegewinnen deuten auf weiteren Gegenwind für das verarbeitende Gewerbe in China hin, das ein wichtiger Treiber der Kupfernachfrage ist.
In dieser Woche stehen auch die Daten zum Einkaufsmanagerindex aus China im Mittelpunkt, die mehr Aufschluss über die sich verlangsamende Wirtschaftstätigkeit in dem Land geben dürften.