Investing.com - Der Goldpreis legte zu Wochenbeginn kräftig zu und erreichte ein Rekordhoch. Danach konsolidierte er und pendelte sich bei rund 2.150 Dollar je Feinunze ein. Kurzfristig könnte der Preis für das gelbe Edelmetall noch etwas nachgeben, warnen die Analysten der ANZ Group. Gleichwohl haben sie ihre Preisprognose für dieses Jahr angehoben.
Der Spotpreis kletterte zu Beginn der Handelswoche aufgrund hartnäckiger Wetten auf eine erste Zinssenkung der US-Notenbank im Juni auf ein Rekordhoch von fast 2.200 Dollar je Feinunze.
Die höher als erwartet ausgefallenen Daten zum US-Verbraucherpreisindex für Februar sorgten jedoch dafür, dass diese Wette wieder etwas zurückgenommen wurde.
Nach Einschätzung der Analysten von ANZ hat der jüngste Goldanstieg „die makroökonomischen und geopolitischen Entwicklungen in den Schatten gestellt“, so dass ein kurzfristiger Rückgang des Goldpreises auf rund 2.100 Dollar je Feinunze wahrscheinlich sei.
ANZ sieht Goldpreis zum Jahresende bei 2.300 Dollar
Allerdings gehen die Analysten der ANZ auch davon aus, dass sich die Inflation in den USA in den kommenden Monaten weiter abschwächen und bei der Zielmarke von 2 % einpendeln wird. Dann könnte die Fed in der zweiten Jahreshälfte mit Zinssenkungen beginnen.
Für die weitere Entwicklung des Edelmetalls in diesem Jahr bleiben die Experten positiv gestimmt. Sie haben den Zielpreis für die Feinunze Gold von 2.200 Dollar auf 2.300 Dollar angehoben, was einem Preisanstieg von knapp 6 % gegenüber dem aktuellen Preisniveau entspricht.
Zudem sehen die Analysten in dem Preisrückgang auch eine gute Gelegenheit zum Aufbau von Long-Positionen. Die jüngste Rallye des Goldpreises hat auch die fundamentalen Aussichten für das gelbe Metall verbessert.
Goldanlagen werden auch von sinkenden Zinsen profitieren
Weiter geht ANZ geht davon aus, dass die Investmentnachfrage nach Gold in der zweiten Jahreshälfte 2024 ein wichtiger Treiber für das gelbe Metall sein wird. Sie weisen darauf hin, dass höhere Zinsen seit 2022 zu Abflüssen aus börsengehandelten Goldanlageprodukten geführt haben. Diese Abflüsse bilden jedoch die Grundlage für eine mögliche Rallye.
„Da die Abflüsse aus ETFs eine Reaktion auf die Straffung der Geldpolitik über mehr als ein Jahr waren, werden sie sich wahrscheinlich umkehren, sobald die Zentralbanken beginnen, die Zinsen zu lockern. Eine weniger überfüllte Anlage in Gold birgt ein erhebliches Aufwärtspotenzial, da so mehr Spielraum für das Aufstocken der Goldbestände besteht.“
Auch die physische Goldnachfrage, die von einer überraschend hohen Nachfrage in China und Indien getrieben wurde, war in den vergangenen Monaten ein wichtiger Treiber für das gelbe Edelmetall.
Die Analysten der ANZ gehen allerdings davon aus, dass sich das Wachstum der physischen Nachfrage abschwächen wird, insbesondere angesichts der Verlangsamung der Verbraucherausgaben in China und bis zu einem gewissen Grad auch in Indien.