Von Gina Lee
Investing.com - Der Goldpreis stand auch am Donnerstagmorgen unter Druck, wagte aber einen zaghaften Erholungsversuch. Das gelbe Metall registrierte in der vorherigen Sitzung den größten Kursrückgang seit fünf Monaten. Die Anleger verarbeiten weiterhin die jüngste Entscheidung der US-Notenbank Fed, die darauf hindeutet, dass die Zinssätze früher als erwartet angehoben werden könnten.
Der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse Nymex gehandelte Gold-Future für die August-Lieferung verringerte sich bis 8:25 Uhr um 2,48 Prozent auf 1.815,15 Dollar je Feinunze. Der Dollar, der sich normalerweise invers zum Goldpreis bewegt, stieg am Donnerstag im Zuge steigender US-Renditen auf ein Zweimonatshoch.
Einige Investoren blieben jedoch vorsichtig optimistisch.
"Der Goldpreis wurde über Nacht von einer hawkishen Fed nach unten gedrückt. Es kam zwar zu einer leichten Erholung, aber diese ist wohl eher das Resultat von Schnäppchenjägern und schnellen Gewinnmitnahmen bei Short-Positionen, als ein echtes Vertrauensvotum in das gelbe Metall", sagte Jeffrey Halley, Senior Market Analyst bei OANDA, gegenüber Reuters.
"Die Erholung des Goldpreises sollte mit Vorsicht genossen werden. Wir müssen erst noch abwarten, wie sich die neue Rhetorik der Fed auf die Märkte auswirken wird. Ein Tagesschlusskurs unter 1.797,50 Dollar würde eine tiefere Korrektur signalisieren", fügte er hinzu.
Eine Mehrheit von 11 der 18 Fed-Beamten prognostizierte mindestens zwei Zinserhöhungen im Jahr 2023. Sie versprachen jedoch, die derzeitige lockere Politik vorerst beizubehalten, um der anhaltenden Erholung des Arbeitsmarktes Auftrieb zu geben.
"Die Jagd nach Schnäppchen, die Nachfrage nach sicheren Häfen und der Kauf an Dips gingen Hand in Hand, als der Goldpreis auf 1.804 Dollar absackte. Die Änderung des Fed-Skripts dürfte kurzfristig eher dem Dollar und den Anleiherenditen zugutekommen als den Edelmetallen", sagte Avtar Sandu, Senior Commodities Manager bei Phillip Futures.
Die Investoren warten nun auf die Entscheidungen anderer Zentralbanken, einschließlich der Schweizerischen Nationalbank und der Norges Bank im Laufe des Tages, gefolgt von der Bank of Japan am Freitag.
Silber und Platin legten um 0,5% zu, während Palladium um 1% fiel.
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