Investing.com - Der Goldpreis hat heute im frühen Handel nachgegeben. Grund dafür ist die Warnung von Fed-Vertretern, dass die Zinsen in den USA noch länger auf einem hohen Niveau bleiben werden. Händler senkten daraufhin ihre Preiserwartungen für das gelbe Edelmetall in den kommenden Monaten.
Der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelte Gold-Future wird derzeit 0,94 % im Minus bei 1.948,60 Dollar je Feinunze gehandelt. Der starke Preiseinbruch deutet darauf hin, dass die Händler in den kommenden Monaten deutlich niedrigere Goldpreise einpreisen, insbesondere angesichts potenziell höherer Zinsen. Der Spot-Goldpreis reagierte dagegen relativ verhalten und verliert nur knapp 0,1 % auf 1.928,27 Dollar je Feinunze.
Deutliche Verluste erlitten auch die anderen Edelmetalle. Der Platin-Future gab um 0,6 % nach, der Silber-Future um fast 2 %.
Fed behält Zinsen länger oben - weniger Zinssenkungen 2024
Die US-Notenbank gab gestern bekannt, dass sie die Zinssätze wie erwartet unverändert belässt.
Fed-Präsident Jerome Powell wies darauf hin, dass der jüngste Inflationsanstieg und die Widerstandsfähigkeit des Arbeitsmarktes der Fed mehr Spielraum für höhere Zinsen geben. Powell sprach auch von der Möglichkeit mindestens einer weiteren Zinserhöhung in diesem Jahr. In seiner Rede schlug Powell einen deutlich hawkisheren Ton an, als die Märkte erwartet hatten.
Für 2024 prognostizierte der Fed-Chef einen US-Leitzins von 5,1 %. Dementsprechend sieht er für das kommende Jahr nur zwei mögliche Zinssenkungen. Die Märkte hatten mit mindestens vier Zinssenkungen gerechnet.
Die Fed verwies auch auf die Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft und spielte die Aussicht auf eine Rezession in den USA herunter - ein Szenario, das eine schwächere Nachfrage nach Gold als sicherem Hafen ankündigt.
Kupferpreise steigen langsam
Bei den Industriemetallen zog der Kupferpreis leicht an, nachdem er zu Wochenbeginn starke Verluste verzeichnet hatte.
Der Kupfer-Future stieg um 0,2 % auf 3,7453 Dollar je Pfund, lag aber im Wochenverlauf 1,5 % im Minus.
Unterstützung erhielt das wichtige Industriemetall von einer robusten US-Konjunktur, die Industrieaktivität und Kupfernachfrage in den kommenden Monaten stützen könnte.
Die People's Bank of China (PBOC) erklärte derweil ihre Bereitschaft, bei Bedarf weitere geldpolitische Maßnahmen zu ergreifen, und richtete ihr Augenmerk auf weitere Konjunkturmaßnahmen.
Die PBOC ließ ihren Leitzins gestern jedoch unverändert. Sie ringt um ein Gleichgewicht zwischen der Förderung des Wirtschaftswachstums und der Verhinderung einer Schwächung des Yuan.