von Gina Lee
Investing.com - Der Goldpreis ging am Dienstagmorgen in Asien auf Tauchstation und stürzte auf den niedrigsten Stand seit mehr als einer Woche. Die Verzinsung der US-Staatsanleihen stieg im Vorfeld der geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank Fed weiter an. Hoffnungsschimmer bei den Gesprächen zwischen der Ukraine und Russland dämpften zudem die Attraktivität des gelben Metalls als sicherer Hafen.
Der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse Nymex gehandelte Gold-Future für die April-Lieferung fiel gegen 06.51 Uhr um 1,35 Prozent oder 26,30 Dollar auf 1.933,85 Dollar je Feinunze. Der Spot-Goldpreis verbilligte sich 1,03 Prozent oder 20,00 Dollar auf 1.930,78 Dollar je Feinunze.
Im Vorfeld der mit Spannung erwarteten Zinsentscheidung der Fed an diesem Mittwoch kletterte die Rendite für US-Staatsanleihen am Montag auf den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren. Es wird allgemein erwartet, dass die Zentralbank die Leitzinsen das erste Mal seit drei Jahren anheben wird.
Die Bank of England gibt ihrerseits am Donnerstag ihre geldpolitischen Beschlüsse bekannt. Am gleichen Tag äußern sich die Präsidentin der Europäischen Zentralbank Christine Lagarde, Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel, EZB-Ratsmitglied Ignazio Visco und Chefvolkswirt Philip Lane auf einer Konferenz. Die Bank of Japan fällt ihre politische Entscheidung am Freitag.
Die Reserve Bank of Australia gab Anfang des Tages das Protokoll ihrer letzten Sitzung bekannt, während die Bank of Korea die Mitschrift ihrer Sitzung des Financial Stability Board veröffentlichte. Überraschend beließ die People's Bank of China die einjährige mittelfristige Kreditfazilität unverändert bei 2,85%.
Mit nur geringen Fortschritten bei der Beendigung des Konflikts, der mit der russischen Invasion in der Ukraine am 24. Februar begann, haben Russland und die Ukraine am Montag ihre vierte Verhandlungsrunde beendet. Die Gespräche sollen am Dienstag fortgesetzt werden.
Bei den anderen Edelmetallen rutschte Palladium um 1 % auf 2.363,06 Dollar je Unze ab, nachdem es in der vorangegangenen Sitzung aufgrund nachlassender Versorgungsängste um mehr als 15 % eingebrochen war. Der Großaktionär des russischen Bergbaugiganten Nornickel, Wladimir Potanin, sagte dem russischen Fernsehsender RBC TV am Samstag, dass es dem Unternehmen gelungen sei, alternative Routen für seine Palladiumlieferungen zu finden. Mit weiteren Störungen in der Lieferkette sei jedoch zu rechnen.
Laut Angaben einer Marktbehörde in der vergangenen Woche dürfen russische Raffinerien den Verkauf von Platin und Palladium auf dem weltweit größten Edelmetallhandelsplatz London wieder aufnehmen. Palladium erreichte in der Vorwoche mit 3.440,76 Dollar ein Rekordhoch, bedingt durch die Sorge vor Lieferstörungen seitens des Hauptproduzenten Russland.
Silber fiel um 0,4 % und Platin gab um 0,1 % nach.