Investing.com - Am Mittwoch verzeichnete der Goldpreis eine leichte Erholung, nachdem er zuvor auf ein Dreimonatstief gefallen war. Die starken Verluste der vorangegangenen Handelssitzung hatten den Markt belastet. Händler verfolgten gespannt weitere Hinweise zur Zinsentwicklung in den USA und richteten ihr Augenmerk daher auf den Dollar.
Fed-Chef Jerome Powell wird im Laufe des Tages vor dem Kongress aussagen und möglicherweise weitere Hinweise auf den geldpolitischen Kurs und die Zinssätze geben, nachdem die Fed in der vergangenen Woche gemischte Signale gegeben hatte.
Die jüngsten Maßnahmen der Federal Reserve haben zu erhöhter Unsicherheit an den Finanzmärkten geführt und Investoren dazu bewegt, vermehrt auf den US-Dollar zu setzen. Die Zentralbank setzte vergangene Woche ihren Zinserhöhungszyklus vorerst aus. Gleichzeitig ließ die Fed jedoch verlauten, dass im Verlauf des Jahres weitere Zinserhöhungen in Betracht gezogen werden könnten, was zu einem Anstieg der Zuflüsse in die amerikanische Währung führte.
Gold und andere Edelmetalle vor Powell-Anhörung unter Druck
Der Goldpreis wird aktuell nahezu unverändert bei 1.935,30 USD je Feinunze gehandelt, während der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelte Gold-Future bei 1.946,35 USD je Feinunze notiert. Beide Instrumente gaben gestern zwischen 0,6 % und 0,8 % nach und gerieten auch aufgrund der unerwartet guten Daten zum US-Immobilienmarkt unter Druck.
Auch wenn der Goldpreis drei Tage in Folge fiel, bewegte er sich immer noch innerhalb seiner seit Mitte Mai beobachteten Handelsspanne von 1.930 USD bis 2.000 USD je Feinunze, da es an wichtigen Katalysatoren für weitere Bewegungen fehlte.
Und obwohl die Sorgen vor steigenden Zinsen den Anstieg des gelben Edelmetalls in Grenzen hielten, kam Unterstützung durch die Erwartung einer sich verschlechternden Wirtschaftslage im weiteren Verlauf des Jahres hinzu.
Andere Edelmetalle bewegten sich in einer ähnlichen Bandbreite wie Gold, wobei die Futures für Platin und Silber am Mittwoch nach starken Verlusten an den Vortagen erneut leicht nachgaben.
Das Hauptaugenmerk liegt nun auf Powells Anhörung, von der weitere Hinweise darauf erwartet werden, wie die Fed angesichts der sich verschlechternden Wirtschaftstrends in diesem Jahr mit den Zinssätzen umzugehen gedenkt.
Kupfer legt nach Zinssenkung in China zu
Unter den Industriemetallen zogen die Kupferpreise am Mittwoch leicht an und bauten ihre Zugewinne vom Vortag leicht aus, nachdem der Hauptimporteur China seine Leitzinsen gesenkt hatte.
Der Kupfer-Future stieg um 0,2 % auf 3,8865 USD je Pfund, nachdem er am Vortag um 0,5 % zugelegt hatte.
China hat derweil zum ersten Mal seit zehn Monaten den Leitzins für Bankkredite gesenkt. Das Land bemüht sich, weitere Konjunkturimpulse zu setzen und die sich verlangsamende wirtschaftliche Erholung wieder in Schwung zu bringen.
Kupfer erhielt auch Auftrieb durch die Hoffnung, dass sich die chinesische Wirtschaftsentwicklung durch weitere Konjunkturmaßnahmen verbessern wird. Dies hat wiederum den Appetit des Landes auf Rohstoffimporte angekurbelt.
Allerdings hat sich die allgemeine Stimmung in Bezug auf die chinesische Konjunkturerholung eingetrübt, da eine Reihe großer Investmentbanken ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum im Gesamtjahr gesenkt haben.