Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Goldpreis musste am Donnerstag einen Teil seiner jüngsten Erholungsgewinne wieder abgeben. Allerdings pendelte das gelbe Edelmetall angesichts der Ungewissheit über den Ausgang der Zwischenwahlen in den USA und der Veröffentlichung wichtiger US-Inflationsdaten im weiteren Tagesverlauf um ein 1-Monats-Hoch.
Viele Edelmetalle legten diese Woche angesichts der Dollar-Schwäche im Vorfeld der US-Zwischenwahlen stark zu. Nach ersten Ergebnissen gab es keinen erdrutschartigen Sieg für die Republikaner, während die Demokraten besser als erwartet abschnitten.
Der Goldpreis konnte von einer gewissen Nachfrage nach sicheren Häfen profitieren, als Zweifel über die Ausrichtung der US-Fiskalpolitik den Dollar und die breiteren Aktien- und Währungsmärkte belasteten.
Der Goldpreis verlor leicht auf 1.706,32 USD je Feinunze, während der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelte Gold-Future bis 1:58 Uhr MEZ weitgehend unverändert bei 1.709,30 USD je Feinunze gehandelt wurde. Beide Instrumente verloren am Mittwoch 0,3 %, weisen im bisherigen Wochenverlauf aber ein Plus von 2 % auf.
Auch der Dollar erholte sich am Mittwoch leicht, wobei der Dollar-Index um 0,7 % stieg.
Das Augenmerk richtet sich nun auf die US-amerikanischen Verbraucherpreisdaten. Volkswirte erwarten, dass die Teuerung im Oktober nahe der 40-Jahres-Hochs geblieben ist. Die Daten werden aller Voraussicht nach den geldpolitischen Kurs der Fed in nächster Zeit beeinflussen.
Mehrere Fed-Mitglieder plädieren inzwischen für kleinere Zinsschritte. So forderte der Chef der Chicagoer Fed, Charles Evans, die Bank am Mittwoch auf, ihre Leitzinserhöhungen anzupassen, um so mögliche wirtschaftliche Folgen zu hoher Anhebungen zu vermeiden.
Die Märkte preisen derzeit eine Wahrscheinlichkeit von 66 % ein, dass die Fed die Zinsen im Dezember um 50 Basispunkte anheben wird. Kleinere Zinserhöhungen würden den Metallmärkten zwar etwas Entspannung bringen, aber die Vorstellung, dass der Schlusssatz höher liegen könnte als im September erwartet, dürfte die Stimmung mittelfristig dämpfen.
Bei den Industriemetallen stabilisierte sich der Kupferpreis am Donnerstag aufgrund positiver Nachfragesignale des großen Importeurs China. Der Kupfer-Future blieb unverändert bei etwa 3,6770 USD pro Pfund.
Berichten zufolge drängen Chinas größte Kupferunternehmen die Regierung angesichts wachsender Sorgen über Störungen der weltweiten Versorgung zu einer Ausweitung des Abbaus des roten Metalls. Eine Angebotsverknappung könnte sich mittelfristig positiv auf die Kupferpreise auswirken, zumal auch die Nachfrage nach dem Material dank der Elektroautobranche steigen dürfte.