Von Ambar Warrick
Investing.com-- Der Goldpreis hat sich am Montag unterhalb wichtiger Unterstützungsniveaus eingependelt. Vor der zweitägigen Sitzung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) ließen sich die Händler nicht in die Karten schauen. Für den Kupferpreis ging es zum Wochenauftakt nach unten. Hier deuteten schwache Produktionsdaten aus China auf weitere Probleme des weltgrößten Kupferimporteurs hin.
Der Kupfer-Future verbilligte sich um 11.30 Uhr MEZ um 0,7 % auf 3,4100 Dollar je Pfund. Neue Daten aus China aus dem Industrie- und Dienstleistungssektor signalisieren einen unerwarteten Rückgang der Wirtschaftstätigkeit im Oktober, ausgelöst durch die anhaltenden Störungen im Zusammenhang mit den COVID-Lockdowns. Solche Daten deuten auf eine weitere wirtschaftliche Schwäche in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hin und dürften sich in den kommenden Monaten negativ auf die Nachfrage nach Kupfer auswirken.
Vor dem Hintergrund wachsender Sorgen über den Zustand Chinas und seine strikte Null-Covid-Politik, die in diesem Jahr im Mittelpunkt der wirtschaftlichen Probleme Pekings steht, fielen die Kupferpreise deutlich von ihren Jahreshöchstständen zurück. Lockdowns in Industriezentren wie Shanghai und Wuhan brachten die chinesische Wirtschaft in diesem Jahr mehr oder weniger zum Stillstand.
Aber auch die Abschwächung der Produktionstätigkeit in anderen großen Volkswirtschaften, unter anderem in den USA und in der Eurozone, dürfte die Kupfernachfrage in den kommenden Monaten belasten.
Der Goldpreis notierte am Montag kaum verändert, litt aber immer noch unter den starken Verlusten vom Freitag, als die Renditen von US-Staatsanleihen in Erwartung einer Zinserhöhung durch die US-Notenbank in dieser Woche um mindestens 75 Basispunkte über 4 % stiegen.
Belastend wirkte sich auch der sich erholende Dollar aus, der ebenfalls von den Erwartungen höherer US-Zinssätze profitierte.
Spotgold fiel um 0,1 % auf etwa 1.641,17 Dollar je Unze, der Gold-Future blieb wenig verändert bei etwa 1.644,10 Dollar je Unze.
Die Preise für das gelbe Metall sind in diesem Jahr gegenüber einem Zwei-Jahres-Höchststand stark zurückgegangen. Ursache hierfür war eine Reihe von drastischen Zinserhöhungen durch die US-Notenbank, die die Opportunitätskosten für das Halten von Gold in die Höhe trieben. Dieser Trend dürfte sich in Anbetracht der Tatsache, dass die Fed zur Bekämpfung der galoppierenden Inflation ihre Politik weiter strafft, fortsetzen.
Jüngste Daten deuten allerdings auf eine gewisse Abschwächung der Inflation in den USA hin. So stieg der Index der persönlichen Konsumausgaben (PCE) im September nur geringfügig an. Der Index gilt als bevorzugter Inflationsmaßstab der Fed und könnte in den kommenden Monaten eine Drosselung des Zinserhöhungstempos mit sich bringen.
Es wird allgemein erwartet, dass die Fed die Leitzinsen diese Woche um weitere 75 Basispunkte anheben wird. Die Erwartungen hinsichtlich einer geringeren Zinserhöhung um 50 Basispunkte im Dezember werden jedoch immer größer.
Dennoch pendelt der Dollar weiterhin nahe seines 20-Jahres-Hochs. Auch die US-Staatsanleihen rentieren weiterhin in der Nähe des höchsten Stands seit der Finanzkrise 2008.