LONDON (dpa-AFX) - Kapitalmarktturbulenzen, höhere Vorsorge für Kreditausfälle und gestiegene Kosten haben das Geschäft der britischen Großbank HSBC im dritten Quartal belastet. Der Gewinn vor Steuern und Sondereffekten sei um ein Drittel auf drei Milliarden Dollar gesunken, teilte die Bank am Mittwoch in London mit. 'Dem gesamten Sektor bläst heftiger Gegenwind ins Gesicht', sagte HSBC-Chef Stuart Gulliver. Er nannte vor allem die anhaltenden Unsicherheiten bei der politischen Entwicklung in der Eurozone und bei Regulierungsfragen sowie die sich abschwächende Konjunktur weltweit. Am Aktienmarkt sorgten die Zahlen und die Aussagen für deutliche Kursverluste. Das HSBC-Papier büßte knapp sechs Prozent ein.
Wie die meisten Konkurrenten hatte die Bank im dritten Quartal mit einem trüben Geschäft im Investmentbanking zu kämpfen. Dort gingen die Erträge und Gewinne deutlich zurück. Zudem musste die HSBC ihre Risikovorsorge für Kreditausfälle in den USA hochfahren. Da die Bank relativ wenig Geld in Griechenland investiert hat, musste sie im dritten Quartal nur 171 Millionen Dollar auf ihre Anlagen dort abschreiben - ein im Vergleich zu anderen Banken sehr geringer Wert. Das Institut ist für seine Größe auch in den anderen derzeit im Fokus stehenden Schuldenländern der Eurozone wie Italien, Irland, Portugal oder Spanien in geringem Umfang investiert.
BILANZIERUNGSKNIFF TREIBT GEWINN IN DIE HÖHE
Unter dem Strich verdiente die Bank wegen des Griffs in die Bilanzierungs-Trickkiste mit 7,2 Milliarden Dollar doppelt so viel wie vor einem Jahr. Allerdings wurde das Ergebnis durch die Neubewertung der eigenen Schulden um vier Milliarden Dollar aufgebläht. Mit diesem Schritt machen sich die Banken ihre eigentlich schlechtere Lage zu Nutze. Die Institute müssen nämlich für aufgenommenes Geld inzwischen höhere Risikoaufschläge bezahlen als noch vor einigen Monaten. Die schon länger bestehenden Kredite aber könnten sie nun theoretisch günstiger aus dem Markt zurückkaufen. Mit diesem Effekte rechneten sich viele Banken in den USA zu einem kräftigen Quartalsgewinn.
Die Bank erneuerte ihre Warnung, sie werde ihr Hauptquartier von London ins Ausland verlegen, um strengeren Kapitalmarktregelungen zu entgehen. Diese Drohungen der Banken werden als ein Grund für die Weigerung der britischen Regierung angesehen, bei der von vielen EU-Ländern propagierten Finanztransaktionssteuer mitzumachen. Die Bank hatte bereits im August mitgeteilt, weltweit 30.000 der rund 300.000 Arbeitsplätze streichen zu wollen. Seit Ende März ging die Zahl der Beschäftigten bereits um 5.000 zurück./zb/dm/wiz
Wie die meisten Konkurrenten hatte die Bank im dritten Quartal mit einem trüben Geschäft im Investmentbanking zu kämpfen. Dort gingen die Erträge und Gewinne deutlich zurück. Zudem musste die HSBC ihre Risikovorsorge für Kreditausfälle in den USA hochfahren. Da die Bank relativ wenig Geld in Griechenland investiert hat, musste sie im dritten Quartal nur 171 Millionen Dollar auf ihre Anlagen dort abschreiben - ein im Vergleich zu anderen Banken sehr geringer Wert. Das Institut ist für seine Größe auch in den anderen derzeit im Fokus stehenden Schuldenländern der Eurozone wie Italien, Irland, Portugal oder Spanien in geringem Umfang investiert.
BILANZIERUNGSKNIFF TREIBT GEWINN IN DIE HÖHE
Unter dem Strich verdiente die Bank wegen des Griffs in die Bilanzierungs-Trickkiste mit 7,2 Milliarden Dollar doppelt so viel wie vor einem Jahr. Allerdings wurde das Ergebnis durch die Neubewertung der eigenen Schulden um vier Milliarden Dollar aufgebläht. Mit diesem Schritt machen sich die Banken ihre eigentlich schlechtere Lage zu Nutze. Die Institute müssen nämlich für aufgenommenes Geld inzwischen höhere Risikoaufschläge bezahlen als noch vor einigen Monaten. Die schon länger bestehenden Kredite aber könnten sie nun theoretisch günstiger aus dem Markt zurückkaufen. Mit diesem Effekte rechneten sich viele Banken in den USA zu einem kräftigen Quartalsgewinn.
Die Bank erneuerte ihre Warnung, sie werde ihr Hauptquartier von London ins Ausland verlegen, um strengeren Kapitalmarktregelungen zu entgehen. Diese Drohungen der Banken werden als ein Grund für die Weigerung der britischen Regierung angesehen, bei der von vielen EU-Ländern propagierten Finanztransaktionssteuer mitzumachen. Die Bank hatte bereits im August mitgeteilt, weltweit 30.000 der rund 300.000 Arbeitsplätze streichen zu wollen. Seit Ende März ging die Zahl der Beschäftigten bereits um 5.000 zurück./zb/dm/wiz