Investing.com - Russlands Öl- und Gaseinnahmen sind im Januar um 40% eingebrochen, wie die in Paris ansässige Internationale Energieagentur (IEA) berichtet. Das deutet darauf hin, dass die Exporte des Landes allmählich unter der Last der westlichen Sanktionen ächzen.
Nach IEA-Daten brachten Russlands Öl- und Gasexporte im Januar 18,5 Milliarden US-Dollar ein - ein Einbruch um 38% gegenüber dem Vorjahresmonat. Damals hatte Russland mit den beiden Brennstoffen noch 30 Milliarden US-Dollar eingespielt.
"Wir erwarten, dass der Einbruch bei den Öl- und Gaseinnahmen in den kommenden Monaten noch stärker ausfallen wird. Und mittelfristig sogar noch abrupter, aufgrund des fehlenden Zugangs zu Technologie und Investitionen".
Laut den Daten von Kpler gibt es nur noch eine Handvoll Käufer für russisches Rohöl auf dem Markt. Fast 2 Millionen Barrel russischen Dieselkraftstoffs stecken aufgrund des Mangels an Käufern auf See fest.
Der jüngste Preisdeckel für russisches Ural hat Moskau allein in der letzten Woche des Jahres 2022 einen Verlust von 15 Millionen US-Dollar beschert. Die russische Zentralbank bezeichnete die Maßnahme als "wirtschaftlichen Schock".
Doch die Schätzungen über die Folgen der westlichen Sanktionen für die Wirtschaft Russlands variieren. Einem neueren Dokument zufolge könne Russland immer noch den Großteil seines Erdöls oberhalb der Preisobergrenze verkaufen. Zudem ist die Nachfrage nach russischem Rohöl außerhalb Europas dank der zur Umgehung der Sanktionen konzipierten Schattenflotte russischer Tanker nach wie vor hoch.
von Robert Zach