Investing.com - Die Leidenszeit der Kaffeehändler scheint noch nicht vorbei zu sein, auch wenn der Kaffeepreis sich am Dienstag etwas erholen konnte, nachdem er gestern massiv unter Druck geraten war. Auslöser dafür war die Wetterprognose von Somar Meteorologia, die eine Niederschlagsmenge in Höhe von 50 l/m² in Brasiliens größter Kaffeeanbauregion Minas Gerais vorhersagte.
Der Preis für US-Kaffee (Coffee C) zur Lieferung im März 2019 ist auf 102,85 US-Cents je Pfund gestiegen und handelt damit 0,18 Prozent im Plus. Gestern sank Coffee C um mehr als Prozent.
Der Kaffeepreis für die Sorte Arabica zur Lieferung im März kletterte um 1,09 Prozent und notierte zu Handelsschluss auf 124,30 US-Cents je Pfund.
In der letzten Woche hatte Somar Meteorologia nur eine Niederschlagsmenge von 32,1 l/m² in Minas Gerais vorhergesagt. In der Regel steigt das Potenzial für die Erträge aus der Kaffeeernte bei starkem Regen.
Letzten Dienstag erhöhte die niederländische Großbank Rabobank ihre Exportprognose 2018/19. Demnach sollen die Exporte für die Kaffeesorte Arabica von 41 Millionen Sack auf 44 Millionen Sack steigen.
Darüber hinaus berichtete zuletzt Cecafe, dass die brasilianischen Exporte für Rohkaffee im Dezember auf das Jahr hochgerechnet um 27 Prozent auf 3,36 Millionen Sack gestiegen sind und damit so hoch wie noch nie in einem Dezember.
Laut Daten der ICE, die am Mittwoch veröffentlicht wurden, sind die börsennotierten Kaffeevorräte mit 2,489 Millionen Sack auf den höchsten Stand seit Viereinhalbjahren geklettert.
Als Unterstützungsfaktor für den Preis von Kaffee gilt indes die Prognose der brasilianischen Versorgungsgesellschaft Conab, die letzten Donnerstag einen Ernterückgang in Brasilen um 18 Prozent auf 50,5 Millionen Sack im Jahr 2019/20 vorhersagt. Auslöser dafür sei der zweijährige Erntezyklus, der sich nun in der ertragsschwächeren Hälfte befindet. Nichtsdestotrotz sieht Conab für eine rekordhohe Ernte 2018/19 in Brasilien von 61,7 Millionen Sack.
Hoffnung macht den Anlegern derweil das alle drei bis vier Jahre auftretende Wetterphänomen "El Niño", welches eine potenzielle Dürre in Brasilien im Januar oder Februar auslösen und die Kaffeeproduktion negativ beeinflussen könnte.