HALLE (dpa-AFX) - Der Verteilnetzbetreiber Mitnetz Strom will in diesem Jahr rund 260 Millionen Euro in den Aus- und Neubau von Stromleitungen und -anlagen in Ostdeutschland investieren. Davon seien 105 Millionen Euro erforderlich, um den Anforderungen der Energiewende zu entsprechen, teilte die Firma am Mittwoch in Halle mit. So sei das Aufkommen an Energie aus Wind- und Solarkraftanlagen deutlich gestiegen.
"Der Ausbau an erneuerbaren Energien schreitet gerade in Ostdeutschland stark voran. Da die vorhandenen Netze im ländlichen Gebiet und Kraftwerke schon teilweise überlastet sind, müssen wir weiter ausbauen", sagte Adolf Schweer, technischer Geschäftsführer der Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH (Mitnetz Strom/Halle). Das Unternehmen versorgt den Angaben zufolge rund 2,4 Millionen Einwohner in den neuen Ländern.
Ziel der Investitionen sei es, den Strom noch besser dorthin transportieren zu können, wo er gebraucht werde. Derzeit gebe es das Problem, dass oftmals an einem Tag zu viel Energie über Windkraft- und Photovoltaikanlagen erzeugt wird, die etwa in dünn besiedelten ostdeutschen Regionen vor Ort nicht verbraucht werden kann. Daher müssten Kraftwerke zeitweilig sogar abgeschaltet werden.
Den Angaben zufolge hatten erneuerbare Energien an der Stromerzeugung in Deutschland 1990 einen Anteil von nur 3,1 Prozent, 2013 waren es bereits 23,4 Prozent. 2013 hatte Mitnetz Investitionen von 277 Millionen Euro angekündigt. Wegen der Flut hätten sich Bauvorhaben verzögert, hieß es. Rund 74 000 Kilometer Mitnetz-Leitungen ziehen sich durch Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg. Das Unternehmen Mitnetz ist eine 100-prozentige Tochter des Energieversorgers Envia Mitteldeutsche Energie AG(enviaM/Chemnitz).he