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FOKUS 3-Krisenängste und US-Daten belasten Schweizer Börse

Veröffentlicht am 22.06.2010, 17:52

(neu: Schlusskurse)

Zürich, 22. Jun (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am Dienstag nachgegeben. Sorgen über Schuldenkrise und die Stabilität des Finanzsektors sowie die verflogene Euphorie über die Flexibilisierung der chinesischen Währungspolitik setzten die Kurse unter Druck. Dabei litten vor allem Finanzwerte und Zykliker unter Gewinnmitnahmen. Die Umsätze hielten sich allerdings in Grenzen. Nach neun Tagen steigender Märkte dürfe eine Korrektur nicht erstaunen, hiess es. "Wir kommen ohnehin in die Sommerflaute", sagte ein Händler.

Der SMI<.SSMI> der Standardwerte schloss um 0,9 Prozent tiefer auf 6464 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> verlor 0,8 Prozent auf 5691 Zähler.

Die Rückstufung der französischen Grossbank BNP Paribas durch die Ratingagentur Fitch und eine pessimistische Einschätzung von Standard & Poor's (S&P) zur Lage am spanischen Immobilienmarkt belastete die Aktien der Banken europaweit. UBS verloren 0,6 und Credit Suisse 2,6 Prozent. UBS hätten am Vortag auch weniger gewonnen als CS, hiess es.

Einbussen verbuchten auch die Titel der Versicherer. Zurich Financial, die am Nachmittag ein Investorentreffen abhielt, bei dem laut Händlerangaben vor allem bekannte Positionen bekräftigt worden seien, sanken 1,5 Prozent. Swiss Re und Swiss Life verloren ebenfalls Terrain.

Die Titel des Lebensmittelriesen Nestle hielten sich mit einem Abschlag von 0,5 Prozent etwas besser als der Markt. Auch Nestle präsentierte sich vor Investoren. An schwachen Tagen schlagen sich defensive Werte wie Nestle oder die beiden schwergewichtigen Pharmatitel Novartis und Roche üblicherweise besser als zyklisch Titel. Roche war am Dienstag der einzige Blue chip mit Kursgewinnen.

Die Aktien der beiden Uhrenhersteller Richemont und Swatch verloren mehr als zwei Prozent, nachdem sie am Vortag dank "China-Fantasie" stark gestiegen waren. Dazu kam, dass der Anstieg der Uhrenexporte im Mai mit 13 Prozent weniger stark als erwartet ausgefallen ist.

Die exportorientierten Anlagen- und Maschinenbauer neigten zur Kursschwäche. ABB oder Oerlikon sackten ab. Rieter dagegen legten gegen den Trend 4,9 Prozent zu. Händler sagten, eine Privatbank sei als Käufer aufgefallen. Zudem liege der Bereich der Autozulieferer aufgrund positiver Meldungen aus Deutschland gut im Markt. Dort legten vor allem die Hersteller von Nobelkarossen Sonderschichten ein.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)

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