FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einem freundlichen Handelsbeginn hat der Dax am Donnerstag ins Minus gedreht. Angesichts gemischter Unternehmenszahlen gaben gute Vorgaben der asiatischen Börsen nicht genug Rückenwind für weitere Gewinne. Allerdings dämmte der deutsche Leitindex seine Tagesverluste etwas ein, nachdem die Europäischen Zentralbank (EZB) in ihrem Monatsbericht erneut vor den Folgen der hohen Risikoprämien für Staatsanleihen in der Eurozone gewarnt und Anleihenkäufe signalisiert hatte. Zudem warteten die Anleger auf das Ifo-Wirtschaftsklima für den Euroraum sowie US-Daten.
Gegen Mittag stand der deutsche Leitindex noch 0,17 Prozent tiefer bei 6.954,04 Punkten. Bereits am Vortag hatte er nach dem vorangegangenen Höhenflug eine Atempause eingelegt und minimal im Minus geschlossen. Der MDax verlor am Donnerstag 0,33 Prozent auf 11.016,87 Punkte und der TecDax sank um 0,48 Prozent auf 783,17 Punkte.
Helaba-Analyst Christian Schmidt warnte ungeachtet der jüngsten Aussagen vor zu hohen Erwartungen an die EZB und bezweifelte angesichts schwacher Handelsumsätze die Nachhaltigkeit des jüngsten Aufwärtstrends. Ähnlich äußerte sich Marktstratege Lars Kremkow von Activtrades, der von einem 'schon fast auffällig trägen Markt' sprach. Mit Blick auf die hohen Schwankungen der vergangenen Wochen 'gleicht das aktuelle Umfeld schon eher einer verlängerten Mittagspause', so der Experte. Offensichtlich reichten den Anlegern die 7.000 Punkte im Dax als Wochenziel. Diese runde Marke, die der Leitindex zuletzt Anfang April gesehen hatte, erwies sich nach den vergeblichen Anläufen der vergangenen beiden Tage auch am heutigen Donnerstag bisher als unüberwindliches Hindernis.
TELEKOM RUTSCHEN INS MINUS - COMMERZBANK AM DAX-ENDE
Dass die Deutsche Telekom im zweiten Quartal den Gewinnrückgang stoppen konnte und insgesamt besser als erwartet abschnitt, half den Aktien nur anfangs. Dann rutschten sie mit dem Markt ins Minus und verloren zuletzt 2,60 Prozent. Für die Commerzbank-Titel ging es am Dax-Ende um 3,51 Prozent bergab, nachdem die Bank für das erste Halbjahr einen Gewinnrückgang um ein Drittel berichtet hatte. Zudem rechnet sie angesichts der ungelösten Schuldenkrise in Europa und der schwächeren Wirtschaftslage in Deutschland für die zweite Jahreshälfte mit einem sich weiter eintrübenden Geschäft und dämpfte die Hoffnungen auf eine Dividende.
Beim Motorenbauer Deutz sorgten schwache Quartalszahlen und gesenkte Jahresziele für Kursverluste von 7,81 Prozent. Damit belegten die Aktien den letzten Platz im MDax. Für die Titel des Kohlenstoffspezialist SGL Group ging es um 1,44 bergab, nachdem dieser wegen der Schwäche im Carbonfasergeschäft einen unerwartet starken Gewinneinbruch erlitten hatte. Zudem liegt der neue Ausblick nach Einschätzung der DZ Bank unter den Konsensschätzungen.
ZAHLEN TREIBEN SYMRISE UND BILFINGER AN
Ein moderates Minus von 0,26 Prozent verbuchten die Aktien von Rhön-Klinikum. Der private Klinikbetreiber steigerte zwar im ersten Halbjahr den Umsatz. Doch der Gewinn brach ein, wofür Kosten in Zusammenhang mit dem vorerst gescheiterten Übernahmeversuch durch den Medizinkonzern Fresenius und Verzögerungen bei der Restrukturierung der Uniklinik Gießen Marburg verantwortlich waren. Laut Commerzbank enthielten die Aussagen wenig Neues, nachdem die jüngst gesenkte Prognose fast selbstverständlich bestätigt worden sei.
Den Symrise-Aktien bescherte die Zahlenvorlage dagegen ein Kursplus von 2,50 Prozent. Der Aromen- und Duftstoffhersteller konnte trotz der Konjunktur-Eintrübung in Europa und höherer Rohstoffkosten Umsatz und Gewinne überraschend deutlich steigern. Für die Papiere von Bilfinger Berger ging es um 2,52 Prozent hoch, nachdem der Bau-Dienstleister für das erste Halbjahr eine robuste Geschäftsentwicklung berichtet und die Prognosen für das Gesamtjahr konkretisiert hatte.
SMA SOLAR SCHLUSSLICHT IM TECDAX: ERWARTUNGEN VERFEHLT
Als TecDax-Schlusslicht büßten indes die Anteilsscheine von SMA Solar 7,50 Prozent ein. Bei der Commerzbank hieß es, die entscheidenden Kennzahlen des Solartechnikherstellers im ersten Halbjahr hätten enttäuscht. Die zuletzt gut gelaufenen Aktien von Jenoptik mussten Verluste von 1,46 Prozent hinnehmen, nachdem der Technologiekonzern Umsatz und operativen Gewinn (EBIT) im ersten Halbjahr etwas deutlicher gesteigert hatte als erwartet./gl/rum
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
Gegen Mittag stand der deutsche Leitindex noch 0,17 Prozent tiefer bei 6.954,04 Punkten. Bereits am Vortag hatte er nach dem vorangegangenen Höhenflug eine Atempause eingelegt und minimal im Minus geschlossen. Der MDax
Helaba-Analyst Christian Schmidt warnte ungeachtet der jüngsten Aussagen vor zu hohen Erwartungen an die EZB und bezweifelte angesichts schwacher Handelsumsätze die Nachhaltigkeit des jüngsten Aufwärtstrends. Ähnlich äußerte sich Marktstratege Lars Kremkow von Activtrades, der von einem 'schon fast auffällig trägen Markt' sprach. Mit Blick auf die hohen Schwankungen der vergangenen Wochen 'gleicht das aktuelle Umfeld schon eher einer verlängerten Mittagspause', so der Experte. Offensichtlich reichten den Anlegern die 7.000 Punkte im Dax als Wochenziel. Diese runde Marke, die der Leitindex zuletzt Anfang April gesehen hatte, erwies sich nach den vergeblichen Anläufen der vergangenen beiden Tage auch am heutigen Donnerstag bisher als unüberwindliches Hindernis.
TELEKOM RUTSCHEN INS MINUS - COMMERZBANK AM DAX-ENDE
Dass die Deutsche Telekom
Beim Motorenbauer Deutz
ZAHLEN TREIBEN SYMRISE UND BILFINGER AN
Ein moderates Minus von 0,26 Prozent verbuchten die Aktien von Rhön-Klinikum
Den Symrise-Aktien
SMA SOLAR SCHLUSSLICHT IM TECDAX: ERWARTUNGEN VERFEHLT
Als TecDax-Schlusslicht büßten indes die Anteilsscheine von SMA Solar
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---