NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Dienstag gestiegen und haben an jüngste Kursgewinne angeknüpft. Am späten Nachmittag (MESZ) kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September 78,46 US-Dollar. Das waren 77 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate zur August-Lieferung (WTI) stieg um 95 Cent auf 73,94 Dollar.
Im Verlauf des Nachmittags konnten die Ölpreise ihre leichten Gewinne aus dem frühen Handel ausbauen. Nach Einschätzung von Marktbeobachtern werden die Notierungen weiter durch Meldungen aus China gestützt. Am Vortag hatte die Führung in Peking zusätzliche Schritte zur Stabilisierung des angeschlagenen Immobilienmarkts verkündet. Dieser spielt für die konjunkturelle Entwicklung in China eine wichtige Rolle.
Mit den Kursgewinnen setzten die Ölpreise die starken Aufschläge der Vorwoche fort. In der vergangenen Woche hatte Rohöl aus der Nordsee um fast fünf Prozent zugelegt, nachdem die wichtigen Förderländer Saudi-Arabien und Russland verkündet hatten, das Angebot knapp zu halten.
"Die Ankündigungen einer Verlängerung beziehungsweise Vertiefung der Produktionskürzungen durch Saudi-Arabien und Russland vor einer Woche scheinen somit zumindest im Augenblick den gewünschten Erfolg zu haben", sagte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank (ETR:CBKG). Dazu hätten sicherlich auch die US-Arbeitsmarktdaten vom vergangenen Freitag beigetragen, die etwas schwächer als erwartet ausgefallen seien. Dies habe zu einem leichten Rückgang der Zinserhöhungserwartungen und einer spürbaren Abschwächung des US-Dollar geführt, was die Ölpreise gestützt habe.