06. Dez (Reuters) - Es folgen aktuelle Entwicklungen rund um die Virus-Pandemie:
10.30 Uhr - Führende Grünen-Politiker im Bundestag legen einen 5-Stufen-Plan vor, der während der Pandemie bundeseinheitliche Vorgaben macht. "Nötig ist eine längerfristige Perspektive", sagt die Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt. "Wir schlagen dafür einen bundesweit verbindlichen Stufenplan vor, mit dem klar ist, ab wann wo welche Maßnahmen gelten. Im Vergleich zur jetzigen Situation sieht der Plan frühere Eingriffsstufen vor, verlangt zum Teil konsequentere Maßnahmen, macht durch seine stärkere Differenzierung aber auch mehr Kultur, Begegnung, Gastronomie und Handel möglich, solange das lokale Infektionsgeschehen niedrig ist und kontrollierbar bleibt."
09.50 Uhr - Russland verzeichnet erneut einen Höchstwert bei den Neuinfektionen. Binnen 24 Stunden wurden nach Behördenangaben 29.039 nachgewiesene Ansteckungsfälle gemeldet - so viele wie nie zuvor. Insgesamt wurden bislang mehr als 2,46 Millionen Infektionsfälle registriert. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus stieg um 457 auf 43.141.
08.15 Uhr - Südkorea verschärft erneut die Beschränkungen des öffentlichen Lebens in der Hauptstadt Seoul. Nun seien Versammlungen von mehr als 50 Menschen untersagt, berichtet die Nachrichtenagentur Yonhap. Auch für Gottesdienste und Schulunterricht, Fitness-Studios und Karaoke-Bars gebe es strengere Auflagen. Diese würden mindestens bis Ende des Jahres gelten, meldet die Nachrichtenagentur News1. Südkorea verzeichnet erneut einen Höchstwert bei den täglichen Neuinfektionen. Bereits am Samstag wurden Ausgangssperren für Seoul verhängt.
07.55 Uhr - Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer rechnet nicht mit einer Verlängerung des derzeitigen Lockdowns über den 10. Januar hinaus. "Weil die meisten Menschen die Regeln vorbildlich einhalten, glaube ich daran, dass wir die Infektionszahlen im Dezember runterkriegen. Und dann den Lockdown in dieser Ausprägung nicht weiter verlängern müssen", sagt die SPD-Politikerin der "Bild am Sonntag". Wenn das Frühjahr komme und die Impfungen liefen, werde es die ersten Schritte in ein normales Leben geben. "Wenn wir dann den Sommer über weiter impfen, haben wir beste Chancen, durch den nächsten Herbst und Winter ohne Lockdown zu kommen."
07.30 Uhr - Bundesfamilienministerin Franziska Giffey fordert ein härteres Vorgehen des Staates gegen die "Querdenken"-Bewegung. "Bei Gruppen, die sich verfassungsfeindlich äußern oder einen Angriff auf die Demokratie planen, muss sich der Verfassungsschutz einschalten", sagt die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Das heißt nicht, dass alle, die bei solchen Demonstrationen mitlaufen, als Verfassungsfeinde angesehen werden." Der Staat müsse wachsam sein, wenn die Demokratie oder die demokratischen Organe angegriffen würden, sagt Giffey und verweist auf das Eindringen von Störern in den Bundestag im November.
06.30 Uhr - In den USA melden die Behörden mindestens 205.442 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das ergibt eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten. Danach steigt die Zahl der nachgewiesenen Ansteckungsfälle auf insgesamt 14,56 Millionen. Mindestens 2237 Menschen starben binnen eines Tages mit oder an dem Coronavirus. Insgesamt sind es danach 281.148 Menschen.
06.15 Uhr - Der US-Pharmakonzern Pfizer (NYSE:PFE) PFE.N hat Medienberichten zufolge in Indien eine Notfallzulassung für seinen Impfstoff beantragt. Ein entsprechendes Schreiben sei bei der Arzneiaufsicht DCGI eingegangen, berichtet CNN-News 18 unter Berufung auf Regierungskreise. Damit wäre Pfizer der erste Pharmakonzern, der in dem Land mit den weltweit zweithöchsten Infektionszahlen einen solchen Antrag stellt. Eine Bestätigung für den Bericht war zunächst nicht zu erhalten.
05.10 Uhr - Das Robert-Koch-Institut meldet 17.767 Corona-Neuinfektionen. Das sind zwar gut 5500 weniger als am Samstag, aber 3156 mehr als vor einer Woche. Am Sonntag fallen die Zahlen in der Regel etwas niedriger aus, weil am Wochenende weniger getestet wird und weniger Daten übermittelt werden. Trotz des verlängerten Teil-Lockdowns bleibt die Zahl der Ansteckungen damit auf einem hohen Niveau und legt im Vergleich zur Vorwoche sogar deutlich zu. 255 weitere Menschen starben an oder mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der Todesfälle auf 18.772. Am Mittwoch hatte es mit 487 Todesfällen einen neuen Höchstwert gegeben. Insgesamt haben sich bislang mehr als 1,17 Millionen Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Als genesen gelten dem RKI zufolge etwa 846.400 Menschen. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 142 pro 100.000 Einwohner. Bund und Länder streben an, den Wert wieder unter die Schwelle von 50 zu drücken.
03.10 Uhr - Südkorea meldet mit 631 Neuinfektionen abermals einen neuen Höchststand seit neun Monaten. Damit steigt die Gesamtzahl der bestätigten Ansteckungen mit dem Coronavirus auf 37.546 bei 545 Todesfällen, wie die Behörden mitteilen. Nachdem erst am Samstag in der Hauptstadt Seoul neue Beschränkungen wie eine abendliche Sperrstunde in Kraft traten, will die Regierung noch am Sonntag über weitere Maßnahmen im Kampf gegen eine dritte Corona-Welle entscheiden. Im Gespräch war zuletzt etwa eine Schließung der rund 30.000 Karaoke-Bars im Land und eine Begrenzung religiöser Zusammenkünfte auf maximal 20 Teilnehmer. Südkorea hatte die Pandemie im Frühjahr und Sommer mit strikter Kontaktnachverfolgung erfolgreich eingedämmt und wurde immer wieder als Musterbeispiel genannt.
01.52 Uhr - Großbritannien will am Dienstag mit den ersten Impfungen gegen das Coronavirus beginnen. Oberste Priorität hätten dabei die über 80-Jährigen und Mitarbeiter des Gesundheitssystems sowie das Personal und die Bewohner von Pflegeheimen, teilt die Regierung in London am Sonntag mit. Der Impfstoff des Mainzer Unternehmens BioNTech (NASDAQ:BNTX) 22UAy.DE und seines US-Partners Pfizer PFE.N solle zunächst in Krankenhäusern verfügbar sein, bevor Vorräte an Arztpraxen verteilt würden. Es wird erwartet, dass innerhalb der ersten Woche etwa 800.000 Impfdosen zur Verfügung stehen. Insgesamt hat Großbritannien bei den beiden Unternehmen 40 Millionen Dosen bestellt - genug um bei der erforderlichen Zweifachdosierung 20 Millionen Menschen in dem 67 Millionen Einwohner zählenden Land zu impfen. Großbritannien hatte am Mittwoch als weltweit erstes Land den Corona-Impfstoff von BioNTech und Pfizer zugelassen. Uhr - In deutschen Skigebieten droht laut Verbandsangaben bei einer Fortdauer der Corona-Beschränkungen über den ganzen Winter ein Verlust von 400 Millionen Euro. Rein rechnerisch kämen auf jeden Euro Umsatz bei den Seilbahnen vier weitere Euro in der Region, die für Essen, Übernachtungen, Skiausrüstung oder -kurse ausgegeben würden, sagte Matthias Stauch, Vorstand des Verbands Deutscher Seilbahnen und Schlepplifte, der "Welt am Sonntag". Wenn die Bergbahnen in den Weihnachtsferien geschlossen blieben, gingen in ihrem Umfeld letztlich 150 Millionen Euro an Wertschöpfung verloren. "Dürfen wir die komplette Saison nicht öffnen, sind es 400 Millionen."
00.13 Uhr - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder will einer Zeitung zufolge wegen der anhaltend hohen Infektionszahlen schärfere Corona-Schutzmaßnahmen im Freistaat durchsetzen. "Es braucht jetzt konsequentes Vorgehen. Wir können die hohen Todeszahlen in Deutschland nicht hinnehmen", sagt der CSU-Chef der "Bild am Sonntag". "Es ist besser, bis Weihnachten zu handeln, als ein dauerhaftes Stop-and-go für die Bevölkerung."
00.06 Uhr - Die Bundesregierung geht Kanzleramtschef Helge Braun zufolge derzeit davon aus, dass "wir bis Juni Überbrückungshilfen zahlen werden". Das Kurzarbeitergeld werde genauso bis zum Ende der Krise gelten wie auch die Überbrückungshilfe, sagt der CDU-Politiker der "Welt am Sonntag". Zu der Höhe der Staatsverschuldung erklärt er: "Da gibt es keine fixe Grenze. In der Krise werden wir keine notwendige Unterstützungsmaßnahme aus fiskalischer Strenge unterlassen."
00.01 Uhr - Die deutschen Hospitäler kommen nach Darstellung der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) durch die Corona-Pandemie an ihre Grenzen. "In einzelnen Ländern wie Sachsen ist die Zahl der Intensivpatienten fünfmal so hoch wie im April", zitiert die "Welt am Sonntag" DKG-Präsidenten Gerald Gaß. Gegenwärtig befänden sich 40 Prozent mehr Covid-Patienten auf Intensivstation als während der ersten Welle.