Von Gina Lee
Investing.com - Der Ölpreis legte am Freitagmorgen zu und steuert auf ein kleines Wochenplus zu. Unterdessen warten die Anleger gespannt auf das bevorstehende Treffen der Organisation der erdölexportierenden Länder und ihrer Verbündeten (OPEC+).
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl zur August-Lieferung stieg gegen 7:37 Uhr um 0,03 Prozent auf 75,58 Dollar. Für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI-Öl) mit einer Laufzeit bis August ging es um 0,04 Prozent nach oben auf 73,33 Dollar.
Die jüngste Rallye führte zu technisch überkauften Bedingungen, was ein Zeichen dafür sein kann, dass eine Abwärtskorrektur zu erwarten ist. Alle Augen sind nun auf das OPEC+-Treffen gerichtet, das nächste Woche über die künftige Förderpolitik entscheiden wird.
"Auf der Nachfrageseite ist keine offensichtliche Änderung zu erkennen und dennoch kann die OPEC+ die Fördermenge schrittweise erhöhen", so Stewart Glickman, Analyst für Energieaktien bei CFRA Research, gegenüber Bloomberg.
"Wenn man bedenkt, mit welcher Disziplin die bisherigen Vereinbarungen eingehalten wurden, glaube ich nicht, dass es zu diesem Zeitpunkt einen Freifahrtsschein geben wird", fügte er hinzu.
Die Rohöl-Futures sind im bisherigen Jahresverlauf um mehr als 50% gestiegen und haben die WTI-Futures Anfang der Woche über die Marke von 75 Dollar getrieben, da die USA, China und Teile Europas ihre wirtschaftliche Erholung fortsetzen.
Indien, der drittgrößte Ölimporteur weltweit, forderte die OPEC+ erneut auf, die Ölproduktion wieder anzukurbeln, da die Energiepreise besorgniserregend steigen.
Die USA erweisen sich für die Importe von Kerosin als "seltener Lichtblick", wie Vortexa in einem Anfang der Woche veröffentlichten Bericht feststellte, denn die Lieferungen in wichtige Häfen steigen auf das Niveau vor COVID-19.
"Die Ungewissheit über den Anstieg der OPEC+-Produktion kann jedoch zum Ende des Quartals zu einem Risiko für Portfoliomanager werden", so Tariq Zahir, geschäftsführendes Mitglied des globalen Makroprogramms von Tyche Capital Advisors LL.
"Einige erliegen sicherlich der Versuchung Positionen auflösen, um sich die Renditen zu sichern, falls die Preise nach dem Treffen fallen", sagte er.
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