Investing.com - Der Ölpreis hat im heutigen Handel bisher kaum nennenswerte Bewegungen registriert. Schwache Wirtschaftsdaten aus China deuten auf anhaltenden wirtschaftlichen Gegenwind für den weltgrößten Ölimporteur hin. Dennoch dürfte die Nordseesorte Brent am Monatsende den ersten Monat dieses Jahres mit einem leichten Preisanstieg abschließen.
Chinesische Einkaufsmanagerindizes schwächeln im Juni
Chinas verarbeitendes Gewerbe, ein wichtiger Wachstumstreiber im Reich der Mitte, ist im Juni geschrumpft. Und auch der Dienstleistungssektor wuchs weniger stark als erwartet, wie heute veröffentlichte Regierungsdaten zeigen.
Die Wirtschaftsdaten zeigen, dass die wirtschaftliche Erholung in China nach der Coronapandemie trotz wiederholter Maßnahmen seitens der Führung in Peking nicht richtig in Schwung kommt.
Die schwachen Daten werfen die Frage auf, ob Peking weitere Konjunkturmaßnahmen ergreifen wird, um das schwächelnde Wirtschaftswachstum zu unterstützen. Die People's Bank of China hat in diesem Jahr immer wieder Geld in die Wirtschaft gepumpt, um das Wachstum anzukurbeln. Erst kürzlich hat die chinesische Zentralbank zum ersten Mal seit zehn Monaten die Zinsen gesenkt.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent notiert kaum verändert auf 74,52 USD pro Barrel. Beim an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate WTI ging es dagegen leicht nach unten auf 69,80 USD pro Barrel. Beide Kontrakte dürften den Juni aber mit einem Preisplus zwischen 2 % und 3 % abschließen. Für Brent wäre es sogar der erste Monat in diesem Jahr mit einem Plus.
US-Notenbank begrenzt Gewinne am Ölmarkt
Die internationalen Ölmärkte verzeichneten im Juni zwar einen positiven Abschluss, sowohl für Brent als auch für WTI, jedoch bleibt auf Jahresbasis ein spürbarer Preisabschlag bestehen. Die weitere Entwicklung der Rohölnachfrage in der zweiten Jahreshälfte bleibt weiterhin ungewiss.
Der bisherige Verlauf dieses Jahres zeigte sich äußerst volatil für die Ölmärkte. Der anfängliche Optimismus über eine mögliche Angebotsknappheit und die Stärke der US-Wirtschaft wurde größtenteils durch die hawkishen Signale der Federal Reserve und anderer großer Zentralbanken zunichtegemacht.
In der Woche bis zum 23. Juni verzeichneten die US-amerikanischen Rohöllagerbestände überraschenderweise einen deutlichen Rückgang, was zu einigen Erholungsgewinnen bei den Ölpreisen führte.
Allerdings boten die stark nach oben korrigierten Daten zum Wirtschaftswachstum der USA im ersten Quartal den Ölmärkten wenig Unterstützung. Händler fürchten, dass die robuste Konjunktur der US-Notenbank den Spielraum für weitere Zinserhöhungen erweitern könnte.
Derzeit liegt das Hauptaugenmerk auf dem Index der persönlichen Konsumausgaben, dem bevorzugten Inflationsindikator der Federal Reserve. Viele Anleger hoffen, anhand dieser Daten weitere Hinweise auf den geldpolitischen Kurs der Fed zu erhalten.