Investing.com - Für das Börsenjahr 2025 gibt sich Morgan Stanley (NYSE:MS) vorsichtig optimistisch, mahnt Anleger jedoch, die Zinssätze genau im Blick zu behalten. Der Anstieg der Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen auf über 4,50 Prozent mache deutlich, dass steigende Zinsen wieder zur größten Herausforderung für den Aktienmarkt geworden seien.
Chefstratege Michael Wilson betont, dass Aktienmärkte ab dieser Schwelle empfindlich auf Zinsschwankungen reagieren. „Wir hatten bereits im Dezember gesagt, dass ein Bereich zwischen 4,00 und 4,50 Prozent bei den zehnjährigen Renditen eine Art Sweet Spot für Aktienbewertungen sein könnte“, erklärt er. Ein Überschreiten dieser Marke – sei es durch eine straffere Geldpolitik oder einen Anstieg der Risikoprämien – habe in der Vergangenheit jedoch oft Gegenwind für den Aktienmarkt bedeutet.
Laut Morgan Stanley sind es weniger überraschend starke Wirtschaftsdaten, sondern vor allem die sogenannte „Term Premium“, die den jüngsten Renditeanstieg antreibt. Diese Prämie gilt als eine Art Risikoaufschlag, den Investoren für langfristige Anleihen fordern. „Wirtschaftsindikatoren liefern aktuell keine Überraschungen nach oben – es sind daher nicht Konjunkturhoffnungen, die die Renditen treiben“, so Wilson.
In diesem Umfeld setzt Morgan Stanley weiterhin auf große, finanzstarke Unternehmen mit stabilen Bilanzen und geringer Verschuldung. „Steigende Renditen sind ein guter Grund, im Aktienmarkt auf Qualität zu achten“, heißt es im Bericht des Investmenthauses. Besonders Sektoren wie Software, Finanzdienstleistungen sowie Medien und Unterhaltung könnten sich als robust erweisen, da sie zuletzt von positiven Gewinnrevisionen profitiert hätten.
Der Rückblick auf das Börsenjahr 2024 zeigt: Trotz Zinssenkungen der US-Notenbank stieg die Rendite der zehnjährigen US-Anleihe um 100 Basispunkte. Die Märkte signalisierten damit, dass sie den geldpolitischen Kurs der Fed für zu locker hielten. Seit September kletterte die sogenannte Term Premium um 77 Basispunkte.
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„Ein Jahr der zwei Hälften“
Für 2025 rechnet Morgan Stanley mit einem zweigeteilten Börsenjahr: Während die erste Jahreshälfte von Unsicherheit und Zurückhaltung geprägt sein könnte, dürfte es ab der zweiten Jahreshälfte Unterstützung durch konjunkturfreundliche Maßnahmen wie mögliche Steuererleichterungen oder fiskalpolitische Anpassungen geben.
Bis es soweit ist, bleibt die Devise laut Wilson klar: selektiv investieren und genau hinschauen, welche Unternehmen sich in einem herausfordernden Umfeld behaupten können. „Gerade jetzt lohnt es sich, sich auf Unternehmen mit soliden Fundamentaldaten zu konzentrieren“, betont der Stratege. Anleger sollten deshalb geduldig bleiben und Schwächephasen als mögliche Chance betrachten.
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