Von Gina Lee
Investing.com - Der Ölpreis ist am Mittwochmorgen mit der asiatischen Sitzung gefallen, nachdem US-Präsident Donald Trump die Verhandlungen zu neuen Konjunkturmaßnahmen vertagt hatte und die Rohöllagerbestände unerwartete zulegten.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl zur Dezember-Lieferung fiel gegen 4:37 Uhr um 1,83 Prozent auf 41,48 Dollar. Für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI-Öl) mit einer Laufzeit bis November ging es um 2,14 Prozent nach unten auf 39,80 Dollar.
Trump setzte am Dienstag die Gespräche mit den Demokraten über das Konjunkturpaket durch einen Tweet aus. So enttäuschte er die Hoffnung, dass es vor den Präsidentschaftswahlen am 3. November zu einer Einigung kommt.
Das American Petroleum Institute (API) meldete am Dienstag einen Anstieg der Rohöllagerbestände von 951.000 Barrel. Die von Investing.com erstellten Prognosen besagten einen Rückgang um 831.000 Barrel.
Die Investoren warten nun auf die Daten der U.S. Energy Information Administration (EIA), die später am Tag fällig werden.
"Das war nicht gerade das, was der Arzt für den Aufschwung anordnete, da sich der Ölmarkt ohnehin schon von seinem Zwei-Wochen-Hoch zurückzog, nachdem Präsident Trump die Hoffnung auf ein Abkommen zur Ankurbelung der Wirtschaft vor den Wahlen zunichte gemacht hatte", sagte Stephen Innes, Chefstratege bei AxiCorp, gegenüber Reuters.
Es zeichnet sich jedoch ab, dass die jüngsten Ereignisse das Angebot beschränken, was die Verluste für das schwarze Gold begrenzt.
Der Hurrikan Delta, der auf den Golf von Mexiko zusteuert, veranlasste am Dienstag Energieunternehmen die Offshore-Produktionsplattformen zu sichern und die Arbeiter zu evakuieren. Einige der Unternehmen die in diesem Bereich tätig sind, das 17% der gesamten US-Rohölproduktion ausmacht, wurden 2020 zum sechsten Mal stillgelegt.
Auf der anderen Seite des Atlantiks sagte die norwegische Gewerkschaft Lederne am Dienstag, dass der laufende Streik in der Öl-Branche ab dem 10. Oktober weiter ausgeweitet werde, wenn es vor Ablauf der Frist keinen Tarifabschluss gibt. Im Zuge des verstärkten Streiks wurden am Montag sechs Offshore-Öl- und Gasfelder geschlossen, wodurch die norwegische Förderkapazität um 8% einbrach.