Investing.com - Der Ölpreis zeigt sich im europäischen Handel weitgehend stabil. Marktteilnehmer richten ihre Aufmerksamkeit zunehmend auf mögliche neue fiskalische Maßnahmen in China, dem weltweit größten Ölimporteur. Gleichzeitig versuchen Händler, die möglichen Auswirkungen einer Präsidentschaft von Donald Trump einzuordnen.
Zuletzt stand der Ölmarkt unter Druck, was zu deutlichen Kursverlusten führte. Ein wesentlicher Faktor war Trumps Wahlsieg, der den Dollar auf ein 4-Monats-Hoch katapultierte und die Nachfrage nach Öl in anderen Währungen abschwächte. Heute hat sich der Dollar jedoch stabilisiert und damit den Druck auf die Rohölmärkte etwas gemildert.
Zusätzliche Belastung für den Ölpreis kam von unerwartet hohen Rohöllagerbeständen in den USA, die deutlich über den Erwartungen lagen und die Befürchtung einer Überversorgung verstärkten.
Zur Mittagszeit notierte der Brent-Future (Laufzeit bis Januar) unverändert bei 74,91 Dollar, während US-Rohöl (WTI) leicht um 0,2 % auf 71,55 Dollar pro Barrel fiel.
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Hoffnungen auf neue Impulse aus China
In China hat Anfang der Woche der Nationale Volkskongress eine viertägige Sitzung begonnen, bei der Pläne zur Erhöhung der Steuerausgaben vorgestellt werden könnten, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Der chinesische Markt leidet unter einer anhaltenden Wachstumsverlangsamung, und es wird erwartet, dass Peking eine deutliche Erhöhung der Steuerausgaben vorschlägt. Bereits im letzten Monat hatte die Regierung umfangreiche Konjunkturmaßnahmen angekündigt. Weitere Details zur zukünftigen Steuerpolitik dürften aus der laufenden Sitzung des Volkskongresses hervorgehen.
JPMorgan-Analysten (NYSE:JPM) wiesen darauf hin, dass Peking möglicherweise noch stärkere fiskalische Impulse setzen könnte, falls Trump seine Wahlversprechen umsetzt und hohe Zölle gegen China verhängt.
Marktteilnehmer verdauen Trumps Wahlsieg
Trumps Präsidentschaft hat für einige Unsicherheit auf dem Ölmarkt gesorgt. Direkt nach seinem Wahlsieg fielen die Ölpreise zunächst, da die Befürchtung aufkam, dass die US-Ölproduktion unter Trump weiter steigen könnte und so das weltweite Überangebot verstärken würde. Allerdings konnten die Preise sich teilweise erholen, da Investoren darauf setzen, dass Trump eine härtere Linie gegenüber Iran und Venezuela einschlagen könnte. Sanktionen gegen diese beiden Länder könnten das globale Ölangebot verknappen und die Preise stützen.
Darüber hinaus wird erwartet, dass Trumps geplante expansive Wirtschaftspolitik das Wachstum in den USA ankurbeln könnte – was wiederum die Nachfrage nach Öl im Inland stärken würde.
Neben politischen Einflüssen in den USA belasteten die Märkte neue Daten, die einen unerwartet starken Anstieg der US-Rohöllagerbestände zeigten und Sorgen um eine Überversorgung weiter verstärkten.
Später am Tag richten sich die Blicke der Märkte auf die erwartete Zinsentscheidung der Fed. Analysten rechnen allgemein mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte, was ebenfalls Einfluss auf die Rohstoffmärkte haben könnte.
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