NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Dienstag ihrer Verluste vom Wochenauftakt wett gemacht und zu einer kräftigen Erholung angesetzt. Zu Beginn der Woche hatte die Sorge vor einer ausgewachsenen Krise der Schwellenländer die Nachfrage am Ölmarkt belastet. Mittlerweile konnte sich die Lage an den Devisen- und Anleihemärkten der Schwellenländer aber wieder etwas beruhigen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März kostete am späten Nachmittag 107,50 US-Dollar. Das waren 81 Cent mehr als am Vortag. Das Fass der US-Ölsorte WTI verteuerte sich um 1,67 Dollar auf 97,39 Dollar.
Experten erklärten den Anstieg der Ölpreise mit einer allgemeinen Kurserholung an den Finanzmärkten. Vor allem mit einem freundlichen Handelsauftakt an der New Yorker Börse sei der Handel mit Rohöl in Schwung gekommen. Der US-Ölpreis konnte innerhalb einer Stunde nach dem Auftakt an der Wall Street über einen Dollar zulegen. Zuvor hatten zum Teil starke Turbulenzen an den Märkten der Schwellenländer für Nervosität bei den Anlegern gesorgt. Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank zeigten sich Ölpreise aber auch während der Marktturbulenzen eher stabil: 'Im Vergleich zu den Aktienmärkten konnten sich die Ölpreise bis zuletzt gut behaupten'.
Überraschend schwache Daten zum Auftragseingang in den USA konnten die Ölpreise am Nachmittag nicht bremsen. Im weiteren Handelsverlauf dürften die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Fed in den Fokus der Anleger rücken. Die Fed wird ihre Beschlüsse am Mittwoch veröffentlichen. Der Markt rechnet mit einer weiteren Drosselung der Flut billigen Geldes.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ging hingegen zurück. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Dienstag kostete ein Barrel am Montag im Durchschnitt 104,62 US-Dollar. Das waren 42 Cent weniger als am Freitag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./jkr/jsl