Investing.com - Die Ölpreise sind am Montag gefallen und haben eine zwei Handelstage währende Rallye unterbrochen, als Sorgen über die Nachfrage die Hoffnungen auf weitere Angebotsverminderungen durch die OPEC und andere überschatteten.
In New York wurden Futures auf West Texas Intermediate um 13:50 MEZ um 0,47 USD oder 0,9% tiefer zu 54,03 USD das Fass gehandelt, während Brent-Futures, auf den Benchmark für außerhalb der USA gehandeltes Öl, um 0,33 USD oder 0,6% auf 58,20 USD fielen.
Öl war an den letzten beiden Handelstagen gestiegen, auf Berichte hin, dass Saudi-Arabien den gegenwärtigen Preisrückgang nicht hinnehmen werde und alle Optionen für Gegenmaßnahmen auf dem Tisch sind. Sorgen über die Nachfrage haben ließen Öl dennoch über die Woche 2% billiger werden.
Kuwaits Energieminister Khaled al-Fadhel versuchte am Montag einmal wieder die Preise hochzureden und sagte, Ängste vor einem globalen Konjunkturabschwung seien "übertrieben" und die globale Nachfrage nach Rohöl sollte in der zweiten Jahreshälfte wieder zunehmen und dabei helfen, den Markt wieder ins Gleichgewicht zu bringen/
Analysten warnten, dass Anstrengungen der OPEC zur Eindämmung des Überangebots sich als unzureichend erweisen könnten.
“Das Wachstum des Angebots von außerhalb der OPEC im nächsten Jahr wird bedeuten, dass die OPEC wahrscheinlich weitere Maßnahmen treffen werden muss oder das Risiko geringerer Ölpreise eingeht,” meinten Rohstoffanalysten von ING in einer Mitteilung, in der sie in Frage stellten, ob eine einfache Verlängerung der laufenden Förderbeschränkungen ausreichen werde.
Investing.coms Rohstoffanalyst Barani Krishnan stellte fest, dass die Zuversicht auf schwachen Füßen zu stehen scheint. Er sagte, dass “es nur einen weiteren Anstieg der US-Lagerbestände oder Ölkäufe der Chinesen im Iran brauche, um den Markt auf eine Talfahrt zu schicken."
Der Handelskonflikt zwischen den USA und China bleibt das Primärrisiko für die Weltwirtschaft, von der einige befürchten, dass sie am Rande einer Rezession steht, was den Ausblick für die Ölnachfrage eintrübt.
Nachdem US-Präsident Donald Trump letzte Woche erklärt hatte, er sei “nicht bereit” ein Handelsabkommen mit Peking abzuschließen, kam Goldman Sachs (NYSE:GS) am Sonntag mit ihrer Beurteilung heraus, dass sie nicht länger mit einer Einigung vor den US-Präsidentschaftswahlen im November 2020 rechnen.
Ökonomen von Goldman sagten, sie erwarten, dass die USA ab dem 1. September weitere Zölle auf chinesische Waren erheben werden und haben unsere “Schätzungen für die Wachstumsverluste des Handelskriegs erhöht”.
Der Internationale Währungsfonds IWF warnte, dass das Wachstum sich in China weiter verlangsamen werde, sollte sich der Handelskrieg mit den USA hinziehen.
Der IWF stutzte auch seine Vorhersagen für das Wachstum der Ölnachfrage in 2019 und 2020 auf 1,1 Mio bzw. 1,3 Mio Fass am Tag, nachdem die Internationale Energieagentur ähnliches gesagt hatte.
Im weiteren Energiehandel lagen die US-Benzin-Futures um 13:52 MEZ um 0,7% tiefer auf 1,6625 USD die Gallone, während Heizöl sich um 0,5% auf 1,7994 USD die Gallone verbilligte.
Die US-Erdgas-Futures stiegen leicht um 0,2% auf 2,123 USD per Million British thermal Units.
-- Dieser Report entstand unter Mitwirkung von Reuters.