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Der eigentliche Blockchain-Boom steht erst noch bevor

Veröffentlicht am 26.09.2024, 12:08
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Die meisten Menschen denken beim Begriff Blockchain zuerst an die Kryptowährung Bitcoin. Doch die Technologie, die den Bitcoin erst möglich machte, kann weit mehr. Das wirtschaftliche Potenzial von Blockchain-Anwendungen ist gigantisch und erstreckt sich über zahlreiche Branchen und Einsatzgebiete – etwa im Lieferkettenmanagement oder bei Finanzdienstleistungen. Wie Anleger an diesem Boom partizipieren können. 

Die Blockchain boomt. Weithin bekannt ist sie durch den Aufstieg der Kryptowährung Bitcoin, die durch die Blockchain überhaupt erst möglich wurde. Die Idee einer digital und dezentral verwalteten Währung, die noch dazu nur begrenzt verfügbar und sicher vor Manipulationen ist, fand im Nu viele Anhänger. Zu Beginn seiner Entwicklung 2010 war der Bitcoin nur den Bruchteil eines Dollarcent wert, heute sind es deutlich über 57.000 Dollar pro Bitcoin. 

Unter Bitcoin-Enthusiasten gelten Kryptowährungen in ihrer Funktion als zuverlässig und sicher. Dies zeigt der bisherige Erfolg des Bitcoins. Doch scheint der Bitcoin nun auch im Finanz-Establishment und der breiten Öffentlichkeit angekommen zu sein. Erst Anfang des Jahres 2024 hat die US-Börsenaufsicht SEC elf börsengehandelte Bitcoin-Fonds (ETFs) zugelassen, unter anderem von namhaften Fondsanbietern wie Blackrock oder Fidelity. 

Enormes Potenzial für Blockchain-Anwendungen

Der eigentliche Clou am Bitcoin ist die Blockchain. Dabei handelt es sich um eine dezentrale Datenbank, die Transaktionen sicher, anonym und transparent dokumentieren soll. Die Transaktionen werden in Datenblöcken gespeichert, die wiederum mit allen anderen Blockchain-Datenblöcken verknüpft und verschlüsselt sind. Wird die Blockchain um einen Datenblock erweitert, wird dieser sofort im dezentralen Netzwerk verteilt, damit die Blockchain an allen Speicherorten weltweit identisch ist. Damit sollen Manipulationen ausgeschlossen werden. Trotz dieser Security-Merkmale ist die Blockchain auch nicht ohne Sicherheitsrisiken. Überall wo es Potenzial für einen Gewinn gibt, kann es schnell auch böswillige Akteure geben. 

Ein weiterer Aspekt der Blockchain: Eine Transaktion über eine Blockchain ist direkt zwischen zwei Kontrahenten möglich, ohne dass ein Intermediär – beispielsweise eine Bank, eine Börse oder ein Händler – dazwischengeschaltet sein muss. Damit ist die Blockchain nicht nur für Digitalwährungen wie den Bitcoin interessant, sondern auch für zahllose weitere Anwendungsgebiete, in denen eine schnelle Abwicklung gefordert sind. Durch den Einsatz einer Blockchain könnten Unternehmen Zeit sparen und Kosten senken. So schätzt die Unternehmensberatung PWC das Potenzial zur Steigerung der weltweiten Wirtschaftsleistung durch die Blockchain bis 2030 auf 1.760 Milliarden Dollar.

Viele Branchen stehen womöglich vor großen Veränderungen – nicht nur die Finanzbranche

Die Blockchain-Technologie könnte die gesamte Finanzbranche verändern. Derzeit werden viele Finanzdienstleistungen, wie Zahlungen, Kredite oder Wertpapiergeschäfte, durch zentrale Institutionen wie Banken abgewickelt. Komplexe Prozesse, besonders im internationalen Bereich, sind oft teuer und anfällig für Verzögerungen. In Zukunft könnte Blockchain diese Abläufe verändern. Durch Dezentralisierung sind Transaktionen direkt zwischen den Parteien möglich, ohne dass ein Vermittler benötigt wird. 

Darüber hinaus könnten selbstausführende Verträge (sogenannte Smart Contracts) viele manuelle Prozesse ersetzen. Heute müssen Verträge oft von Mitarbeitenden, von Anwälten oder Notaren überprüft, rechtlich abgesichert oder auch beurkundet werden. Die Grundidee von Smart Contracts ist es, die Bedingungen eines Vertrags automatisch und sofort zu erfüllen, sobald die vorgegebenen Voraussetzungen eintreten – ohne dass ein Mensch eingreifen muss. Ein Fehler im Code kann jedoch unerwartete Auswirkungen haben, die zu finanziellen Verlusten führen können.

Ein weiteres Beispiel ist die Tokenisierung von Vermögenswerten. Der Kauf von Immobilien oder Wertpapieren ist heute ein Prozess mit vielen rechtlichen und bürokratischen Hürden. In Zukunft könnte die Blockchain es ermöglichen, Vermögenswerte in digitale Token aufzuteilen, die einfach und schnell gehandelt werden könnten. Doch auch hierbei müssen die Herausforderungen und Risiken, vor allem im Bereich Sicherheit und Akzeptanz, sorgsam in Angriff genommen werden.

Solche Entwicklungen spielen vor allem bei den Finanzdienstleistern wie Banken und Versicherungen eine Rolle. Doch es gibt sehr viel mehr Branchen, die von der neuen Technologie profitieren können. Die Blockchain ermöglicht es zum Beispiel Wirtschaftsprüfern, Dokumente revisionssicher zu archivieren und hochautomatisierte Prüfungen durchzuführen, die weniger manipulationsanfällig und günstiger sind als händische Buchungen und Prüfungen. 

Im Gesundheitswesen könnten Patientendaten über die Blockchain verwaltet und nach Autorisierung sofort Ärzten oder Krankenhäusern zugänglich gemacht werden. Von der eindeutigen Identifikation eines Transaktionspartners mittels Blockchain könnten auch Händler und Geschäftspartner profitieren, zum Beispiel in der Autovermietung, bei der Flugbuchung oder im Online-Handel. Blockchains können auch Lieferketten transparent machen, den Aufwand für Dokumentationspflichten reduzieren und das Logistikmanagement optimieren. Dank Blockchain lässt sich die Herkunft eines Produktes prüfen, das Qualitätsmanagement erleichtern und sogar Produktfälschungen kann eine dezentrale Datenbank erschweren. Laut Unternehmensberatung Deloitte hat die Blockchain-Technologie ein Veränderungspotenzial wie die Erfindung der Druckerpresse oder des Internets. 

Blockchain-Infrastruktur-Anbieter bieten Chancen für Anleger 

Auch Anleger, die an der Börse auf die Profiteure der Blockchain-Technologie setzen wollen, haben viele Möglichkeiten. Eine Alternative, als einfach auf einen der neuen Bitcoin-ETFs zu setzen, sind Investitionen in die Unternehmen der vorgelagerten Wertschöpfungskette. Es erinnert an Zeiten des Goldrauschs: Wer damals die Hacken und Schaufeln an die Goldgräber verkaufte, machte das große Geschäft. Das tun im Grunde auch die Unternehmen, die die Blockchain-Infrastruktur bereitstellen. Beispielsweise Unternehmen, die die benötigte Hardware, schnelle Prozessoren oder technische Dienstleistungen rund um die Implementierung von Blockchain-Technologie anbieten. Besonders chancenreich erscheinen vor allem Unternehmen, die frühzeitig erkannt haben, dass die Blockchain weit mehr ermöglicht als nur den Handel mit Kryptowährungen. 

Für interessierte Anleger besteht die Herausforderung darin, die aussichtsreichen Investments zu identifizieren. Auch wenn laut IT-Branchenverband Bitkom erst fünf Prozent der Unternehmen die Blockchain einsetzen und nur weitere 16 Prozent dies vorbereiten, so halten inzwischen doch 54 Prozent der Unternehmen die Blockchain für eine wichtige Zukunftstechnologie. Entsprechend gibt es inzwischen eine unüberschaubare Anzahl an Dienstleistern, die bei der Implementierung und der Anpassung der Technologie an den Unternehmensbedarf unterstützen. Beratungshäuser, Softwareanbieter und IT-Dienstleister haben den Bedarf längst erkannt. Darunter finden sich sowohl große Konzerne und Aktiengesellschaften, für die das Blockchain-Geschäft nur eine Ertragsquelle unter vielen ist, als auch Start-ups und Mittelständler, die sich auf spezielle Branchen oder einzelne Teildienstleistungen konzentrieren, zum Beispiel für den Handel oder die Zahlungsabwicklung. Hieraus aussichtsreiche Investments herauszufiltern ist eine komplexe Aufgabe. 

Blockchain-Fonds als Einstieg in das Thema

Für Anleger, die neu in das Thema einsteigen, dürfte daher ein aktiv gemanagter Investmentfonds eine gute Lösung sein. Das Fondsmanagement wählt aus der Vielzahl an chancenreichen Investmentmöglichkeiten aus und streut das Verlustrisiko über viele Einzelinvestments. Mit seiner im Vergleich zum einzelnen Anleger größeren Finanzkraft kann solch ein Blockchain-Fonds zugleich von der gesamten Wertschöpfungskette profitieren, aber auch strategisch umschichten, wenn die Marktentwicklung es erfordert. Doch Vorsicht: Auch wenn die Aussichten auf eine langfristig erfreuliche Rendite groß erscheinen, sollten Anleger ebenso die hohen Wertschwankungen und Verlustrisiken im Blick haben, ihr Vermögen über mehrere Asset-Klassen streuen und einen solchen Blockchain-Fonds nur als Depot-Beimischung nutzen.

Über die LAUREUS AG PRIVAT FINANZ: 

Die LAUREUS AG PRIVAT FINANZ ist ein Tochterunternehmen der Sparda-Bank West eG, einer der größten Genossenschaftsbanken Deutschlands mit über 100-jähriger Tradition. Das Finanzdienstleistungsinstitut aus Düsseldorf hat sich auf die individuelle und ganzheitliche Beratung vermögender Kunden spezialisiert.

Wichtige Hinweise: 

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