NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Freitag leicht gestiegen. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 89,71 US-Dollar. Das waren 37 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 29 Cent auf 86,90 Dollar.
Die Rohölpreise notieren gegenwärtig in der Nähe ihrer unlängst markierten Höchststände seit Oktober 2014. Unterstützung kommt vor allem von einem tendenziell knappen Angebot. Zudem stellt sich die Nachfrage trotz der aktuellen Corona-Welle robust dar. Analysten verweisen zudem auf einen Preisaufschlag infolge der Spannungen an der ukrainisch-russischen Grenze. "Die Risikoprämie auf den Ölpreis dürfte inzwischen fast 10 Dollar betragen", erklärte Commerzbank-Experte Carsten Fritsch. Ein hohes Risiko stellt die Möglichkeit einer russischen Invasion in der Ukraine dar. Für diesen Fall erwarten Fachleute einen deutlichen Anstieg der Preise. Russland ist einer der größten Erdölförderer der Welt. "Die Ölpreise stehen vor dem sechsten Wochengewinn in Folge", sagte Fritsch. Eine Preiskorrektur ist aus seiner Sicht überfällig. Das zeigten auch spezielle Indikatoren, die auf eine überkaufte Marktlage hindeuteten.