NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Montag leicht gestiegen und haben damit an die deutlichen Gewinne der Vorwoche angeknüpft. Am späten Nachmittag (MESZ) wurde ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September mit 78,77 US-Dollar gehandelt. Das waren 30 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate zur August-Lieferung (WTI) legte um 29 Cent auf 74,14 Dollar zu.
Im frühen Handel waren die Ölpreise noch leicht gefallen und Marktbeobachter sprachen von einer Gegenbewegung. Erst am Nachmittag konnten die Notierungen an die kräftige Aufwärtsbewegung der vergangenen Handelstage anknüpfen. In der Vorwoche haben die Ölpreise den stärksten Anstieg auf Wochensicht seit April vollzogen, nachdem die großen Förderländer Saudi-Arabien und Russland eine weitere Einschränkung ihres Angebots angekündigt hatten. Die Anführer des Ölverbunds Opec+ wollen damit gegen die schwache Preisentwicklung der vergangenen Monate vorgehen.
Zu Beginn der neuen Handelswoche wurden die Erdölpreise zeitweise durch Inflationsdaten aus China gebremst. In der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt haben die Verbraucherpreise erstmals seit mehr als zwei Jahren stagniert, was als Zeichen wirtschaftlicher Schwäche interpretiert wird. Die konjunkturelle Erholung Chinas von der einst strengen Corona-Politik verläuft enttäuschend und hat die Rohölpreise in den vergangenen Wochen immer wieder deutlich belastet.