von Adam Claringbull
Investing.com - Öl ist am Montagmorgen in Asien gesunken, da die Anleger abwarten, ob die OPEC+ ihre derzeitigen Produktionsgrenzen über den Januar hinaus verlängern wird.
Futures auf den internationalen Benchmark Brent wurden um 04:26 MEZ um 0,87% tiefer zu 47,83 USD gehandelt, während die Futures auf die US-Leitsorte WTI um 1,05% auf 45,05 USD fielen.
Die Investoren warten auf das Ergebnis des zweitägigen Gipfels der Organisation der erdölexporierenden Länder und ihrer Verbündeten (OPEC+), der heute beginnen. Die Anleger sehen den Ausgang skeptisch, da der normalerweise monolithische Block Anzeichen interner Meinungsverschiedenheiten abgibt.
Es war erwartet worden, dass die 180. OPEC-Konferenz und das 12. OPEC- und Nicht-OPEC-Ministertreffen die Kürzungen der Produktionsquoten über das derzeitige Ablaufdatum im Januar hinaus verlängern wird. Mehrere Mitglieder, darunter die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und der Irak, haben sich jedoch dafür eingesetzt, die Beschränkungen auslaufen zu lassen, da ihre ölabhängigen Volkswirtschaften sowohl von niedrigen Preisen als auch von geringen Fördermengen geschädigt werden.
„Anzeichen von Uneinigkeit in der OPEC haben die Aussicht geweckt, dass die Gruppe einer Verlängerung der derzeitigen Produktionskürzungen nicht zustimmt“, sagten ANZ-Analysten gegenüber Reuters.
„Einige Mitglieder, darunter die Vereinigten Arabischen Emirate und der Irak, haben Bedenken über die Angebotspolitik geäußert“, fügten sie hinzu.
ANZ hat geschätzt, dass der Ölüberschuss zwischen 1,5 und 3 Millionen Barrel pro Tag erreichen würde, wenn die Kürzungen nicht aufrechterhalten werden. Die Vorgespräche am Sonntag brachten keine Einigung zu diesem Thema.
Sollte die Gruppe der Abweichler einige Angebotserhöhungen oder die Rückkehr zu früheren Produktionsniveaus durchsetzen, würde dies die Preise unter Druck setzen. Öl ist im November um über 20% gestiegen, da positive Impfstoffnachrichten die Erwartung einer Rückkehr in ein wirtschaftliches Umfeld erhöht haben, das dem vor der Covid-19 ähnelt, bevor der Nachfrageeinbruch aufgrund der Pandemie einsetzte.
Über die OPEC+-Problematik hinaus werden die Märkte etwas Hoffnung aus den neuesten Einkaufsmanagerindizes aus China schöpfen. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe lag mit 52,1 über der Prognose von 51,5.
Die Investoren warten jetzt auf die US-Rohölvorratsdaten, die das API morgen veröffentlichen wird.