Investing.com - Die Ölpreise stiegen am Dienstag um mehr als 1%, als der Iran die Hoffnungen auf eine Annäherung an die USA abrupt beendete und die OPEC einen Bericht veröffentlichte, der darauf schließen lässt, dass sich ihre Mitglieder und Verbündeten weiterhin an die Förderlimits halten.
Der gemeinsame Ministerialausschuss der OPEC (Joint Ministerial Monitoring Committee, JMMC) berichtete, dass die OPEC und ihre Verbündeten im Juli zusammen erheblich unter den vereinbarten Obergrenzen für die Produktion blieben und sie ihre Verpflichtungen zur Produktionsbeschränkung um mehr als 50% übererfüllten - dem höchsten Wert in diesem Jahr.
Der Preis für die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 75 Cent oder 1,4% und wurde um 13:35 MEZ zu 54,39 USD das Fass gehandelt, während die Nordseesorte Brent, die Benchmark für den Ölpreis außerhalb der USA, um 66 Cent oder 1,1% auf 58,78 USD zulegte.
Insgesamt wurden die ausgehandelten Produktionssenkungen zu 159% erfüllt, nach 137% im Juni und 134% seit Januar.
“Dieses hohe Maß an Konformität hat die Unsicherheit am Markt aufgrund der anhaltenden Sorgen um das Wirtschaftswachstum ausgeglichen“, sagte der JMMC in einer Pressemitteilung..
Das JMMC meint, dass die Situation in der zweiten Hälfte des Jahres 2019 zu "erheblichen Abgängen" von den globalen Lagerbeständen führen sollte.
Ebenfalls unterstützend auf die Ölpreise wirkte sich aus, dass der iranische Präsident Hassan Rouhani Gespräche mit US-Präsident Donald Trump ausgeschlossen hat, bis die Sanktionen gegen Teheran aufgehoben sind. Das hatten mehrere Medienhäuser berichtet.
Die US-Wirtschaftssanktionen gegen Teheran haben die iranischen Ölexporte reduziert und es der OPEC leichter gemacht, die globale Überversorgung abzubauen.
Analysten der London Capital Group sagten, dass ein Treffen zwischen Trump und Rouhani “das Potenzial für eine Entspannung im Nahen Osten schaffen könnte, und möglicherweise den Ölpreis um 5 - 10 USD nach unten schicken könnte”.
Im anderen Energiehandel stiegen die Benzin-Futures bis 13:37 MEZ um 1,6% auf 1,5315 USD die Gallone, während Heizöl um 1,0% auf 1,8191 USD die Gallone kletterte.
Zuletzt die US-Erdgas-Futures, die um 0,3% auf 2,226 USD pro MBTU (million British thermal units) gefallen sind.